Wermelskirchen Einbrüche - Kreispolizei startet Schwerpunktaktion

Wermelskirchen · Das "Wohnungseinbruch-Diebstahl-Team" der Polizei ist seit 1. November im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs. Bis zum 31. Januar sollen die Polizisten, zu denen sowohl Beamte in Zivil als auch Uniformierte und Bezirkspolizisten gehören, dafür sorgen, dass die Einbruchzahlen im Kreis in der dunklen Jahreszeit nicht in die Höhe schnellen. "Schwerpunkt ist derzeit der Nordkreis mit Wermelskirchen, Leichlingen und Burscheid", sagte gestern Jörg Rosemann, Leiter der Direktion Kriminalität.

Die drei Kommunen als Brennpunkte der Einbruchskriminalität zu bezeichnen, sei zwar zu hoch gegriffen. "Aber im Vergleich zu den anderen Städten im Kreis ist die Zahl der Delikte dort nicht so stark zurückgegangen", erläuterte gestern Rosemann. Im Zuge der Ermittlungsarbeit wird kein Verdächtiger mehr aus dem Kreis gelassen, ohne kontrolliert worden zu sein. "Das haben wir früher nicht so gemacht. Wenn auffällige Personen das Kreisgebiet verließen, war das Thema für uns erledigt. Das haben wir geändert und kontrollieren nun alle, die uns auffallen", bestätigte Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth.

Auf diese Weise baue die Polizei einen enormen Kontrolldruck auf Kriminelle auf. In diesem Jahr hat der Einsatz der Polizei insgesamt bereits zu 38 Prozent weniger Einbrüchen im Vergleich zum Vorjahr geführt. Im November lag die Zahl im Kreis bei 52 (Stand 29.November), während sie im Dezember 2014 noch mit 224 ihren Höchstwert der letzten zwei Jahre erreicht hatte. "Die Arbeit hat offensichtlich Früchte getragen", sagte Jörg Rosemann.

Wo derzeit die meisten Wohnungseinbrüche im Kreis verübt werden, können Bürger auf der Internetseite der Polizei im "Einbruchsradar" nachlesen (www.polizei.nrw.de/rheinisch-bergischer-kreis/). Bei der offiziellen Einbruchsstatistik hat die Polizei Rhein-Berg indes nach eigenen Angaben zuletzt "einen mächtigen Bock geschossen": Die Zahlen der von der Polizei bearbeiteten und an die Staatsanwaltschaft überführten Einbruchsdelikte war seit Juli nicht korrekt in der sogenannten "Ausgangsstatistik" erfasst worden - ein menschliches Versagen, das allerdings zu einem statistischen Rückgang der Deliktzahlen um 53 Prozent führte. "Das ist uns intern aufgefallen, so dass wir alles überprüft und den Fehler gefunden haben", sagte Jörg Rosemann.

Infolgedessen werden die Zahlen im November auf dem Papier enorm in die Höhe schnellen, weil dann 238 Fälle nachgemeldet werden müssen. "Wir sprechen das Thema von uns aus an", sagte Rosemann, der damit dem Verdacht der Manipulation vorgreifen will. Außerdem solle der Erfolg der Polizei bei der Einbruchsbekämpfung durch so einen Fehler nicht geschmälert werden.

(RP)
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