Wermelskirchen Eine Lichterkette gegen Rassismus

Wermelskirchen · In der Dunkelheit zündeten Samstagabend mehr als 70 engagierte Bürger Lichter der Hoffnung. Initiatorin Yasmin Schnippering hatte dazu aufgerufen, sich mit einer Kerze vor dem Rathaus zu treffen, um gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Toleranz, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.

Die Teilnehmer wollten Samstagabend ein Zeichen setzen - für Frieden und Toleranz, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Die Teilnehmer wollten Samstagabend ein Zeichen setzen - für Frieden und Toleranz, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Foto: hertgen

Sie erschienen zahlreich: Wermelskirchener, denen es wichtig ist, friedlich gegen das Elend auf der Welt zu protestieren. Die sich mehr Solidarität und weniger Krieg wünschen. Vor allem der Schulterschluss bei der Flüchtlingsarbeit in der eigenen Stadt ist ihnen ein Anliegen, das sie bei dieser Aktion zum Ausdruck bringen wollten.

"Ich bin heute gekommen, weil ich dagegen bin, dass sich mehr Idioten hier in der Stadt ansammeln", sagte Rainer Großhardt. Ihm pflichtet auch sein Freund Roland Tscheppe bei: "Es wird schon genug Hass geschürt, da sollte sich mal jeder an die eigenen Nase packen und darüber nachdenken, dass jeder von uns plötzlich zum Flüchtling werden kann und auf Hilfe angewiesen sein könnte."

Über die sozialen Netzwerke hatten die meisten von der Aktion erfahren, die am Samstagabend bundesweit stattfand: Von München bis Berlin trafen sich in ganz Deutschland mehr als 200.000 Menschen, um als leuchtendes Band quer durch die Republik ein wichtiges Zeichen zu setzen. So auch in Wermelskirchen: Mit großen und kleinen Kerzen und Windlichtern kamen Jüngere, Ältere, Kinder, Eltern und Großeltern, alteingesessene Wermelskirchener sowie kürzlich dazu gezogene Flüchtlinge vor dem Rathaus zusammen und bildeten einen Kreis. Wolfgang Horn trat in die Mitte und las einen längeren Text vor, den Schnippering vorbereitet hatte. "Unsere erste und gemeinsame Aufgabe ist es, zusammenzustehen, jenen entgegenzutreten, die Unfrieden stiften, Hass und Konflikte säen wollen. Wir lassen uns von unserer Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit durch keinen Terror dieser Welt abbringen", sagte Horn. "Wir alle treten gemeinsam ein für Zivilisation, für Menschlichkeit und für gute Nachbarschaft, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit."

Im Anschluss lud die Initiatorin noch zu einem kurzen, aber wirksamen Lichtermarsch durch die Innenstadt ein.

(sebu)
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