Wermelskirchen Eine Würdigung des Ehrenamtes

Wermelskirchen · Mit über drei Stunden zog sich der Neujahrsempfang lange hin. Den Zuspruch wertete Bürgermeister Bleek als Bestätigung für seine Entscheidung, die Tradition der Veranstaltung nach zehn Jahren wieder aufleben zu lassen.

 Melina (7), Patrizia (8), Georgina (8) und Saruul (9) von "We will dance" standen plötzlich allein in der ersten Reihe. Krankheit und Wetter hatten die Gruppe dezimiert. Die Mädchen meisterten ihren Auftritt aber mit Bravur.

Melina (7), Patrizia (8), Georgina (8) und Saruul (9) von "We will dance" standen plötzlich allein in der ersten Reihe. Krankheit und Wetter hatten die Gruppe dezimiert. Die Mädchen meisterten ihren Auftritt aber mit Bravur.

Foto: Moll Jürgen

Mit über drei Stunden Programm und anschließender Möglichkeit zum geselligen Beisammensein zog sich der städtische Neujahrsempfang für viele der gut 350 Besucher unerwartet lange hin. Das mussten auch Ehrenbürger Manfred Maus und seine Gattin Enne nach der Veranstaltung feststellen. Der Wermelskirchener, der einst die Baumarktkette "Obi" gründete", bemängelte im Gespräch mit unserer Zeitung zudem, dass seiner Ansicht nach die heimische Wirtschaft beim Empfang zu kurz gekommen sei.

 Ehrenbürger Manfred Maus (l.) im Gespräch mit Pastor Michael Knab von der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, im Hintergrund Klaus Seeger. Besuch aus den Nachbarstädten (v.l.): Stefan Caplan (Burscheid), Jens Langner (BEW), Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) und Dietmar Persian (Hückeswagen), vorn Moderator Armin Himmelrath und Beate Wichmann, Bürgermeister-Assistentin und Organisatorin des Empfangs. Ehrenbürger Manfred Maus (l.) im Gespräch mit Pastor Michael Knab von der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, im Hintergrund Klaus Seeger. Besuch aus den Nachbarstädten (v.l.): Stefan Caplan (Burscheid), Jens Langner (BEW), Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) und Dietmar Persian (Hückeswagen), vorn Moderator Armin Himmelrath und Beate Wichmann, Bürgermeister-Assistentin und Organisatorin des Empfangs.

Ehrenbürger Manfred Maus (l.) im Gespräch mit Pastor Michael Knab von der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, im Hintergrund Klaus Seeger. Besuch aus den Nachbarstädten (v.l.): Stefan Caplan (Burscheid), Jens Langner (BEW), Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) und Dietmar Persian (Hückeswagen), vorn Moderator Armin Himmelrath und Beate Wichmann, Bürgermeister-Assistentin und Organisatorin des Empfangs. Ehrenbürger Manfred Maus (l.) im Gespräch mit Pastor Michael Knab von der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, im Hintergrund Klaus Seeger. Besuch aus den Nachbarstädten (v.l.): Stefan Caplan (Burscheid), Jens Langner (BEW), Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) und Dietmar Persian (Hückeswagen), vorn Moderator Armin Himmelrath und Beate Wichmann, Bürgermeister-Assistentin und Organisatorin des Empfangs.

Foto: Jürgen Moll

Bürgermeister Rainer Bleek hatte bereits in der Planungsphase für den Empfang das Motto "Ehre dem Ehrenamt" ausgewählt und sich konsequent daran gehalten - politisch drängende oder strittige Themen sprach er gar nicht an.

Mit Blick auf die voll besetzten Stuhlreihen im Bürgerzentrum sah sich Bürgermeister Bleek darin bestätigt, die Tradition des Neujahrsempfangs wieder aufleben zu lassen: "Dieser Zuspruch spricht für sich. Ich persönlich habe diese Veranstaltung immer vermisst, weil der Stadt damit eine wichtige Austauschmöglichkeit fehlte." Vor zehn Jahren strich Bleeks Vorgänger Eric Weik den Empfang aus dem Veranstaltungskalender, um Kosten zu sparen. "Es wird künftig jährlich einen solchen Empfang mit wechselnden Schwerpunkten geben. 'Ehre dem Ehrenamt' lag dieses Mal als Thema nahe, ist das Ehrenamt doch eine unverzichtbare Säule einer lebendigen und funktionierenden Stadt", sagte Rainer Bleek.

Eingebettet in ein Programm mit Tanz, Musik, Vorträgen und Kurzinterviews (letztere durch den Moderator Armin Himmelrath) bildete das Referat "Auf Sie kommt es an" von Eva-Maria Antz, Stiftung "Mitarbeit" Bonn, die Hauptrede des Empfangs. Sie richtete ihren Appell "Auf Sie kommt es an" deutlich auch an die anwesenden Vertreter aus Politik sowie Verwaltung und erntete dafür Applaus: "Ehrenamt braucht oft das Hauptamt zur Stützung, Stärkung und zur Schaffung von Strukturen. Es geht darum, dass die Engagierten das Gefühl bekommen, dass sie gesehen und ernst genommen werden. Staat oder Kommunen dürfen sich nicht auf Engagement ausruhen, wo sie selber an Grenzen stoßen, denn auch Ehrenamt kommt an seine Grenzen. Engagement ist der Nährboden für eine Kultur der Solidarität!"

Die Programmpunkte zeigten die verschiedensten Facetten des ehrenamtlichen Engagements in Wermelskirchen: Kindertanz der Musikschul-Gruppe "We will dance", Chormusik vom Männergesangverein Niederwermelskirchen oder die Kooperationsprojekte vom Leseclub mit den "Literanauten" und dem Juca gehörten genauso dazu wie die Vorstellung der Arbeit von der Flüchtlingsinitiative "Willkommen in Wermelskirchen". Als Sprecher für das Reparaturcafé und die Freiwilligenbörse stand Hans-Erwin Hermann auf der Bühne: "Mit dem Reparaturcafé haben wir erfolgreich den Nerv der Zeit getroffen. Im Moment überlegen wir, wie wir ein System zur Organisation von Nachbarschaftshilfen aufbauen können. Ehrenamtlich Aktive sind der Kitt unserer Gesellschaft!"

Zum Abschluss des Empfangs lachte Rainer Bleek: "Nach zehn Jahren kann man die Veranstaltung mal etwas länger machen." Der Erste Bürger Wermelskirchens appellierte: "Überlegen Sie sich, in einem Ehrenamt das Leben unserer Stadt zu bereichern!"

(sng)
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