Wermelskirchen Erste neue Fassaden-Paneele montiert

Wermelskirchen · Die Sanierung der Rathausfassade schreitet voran. Im ersten Bauabschnitt werden die neuen Alu-Platten verschraubt. Zeitgleich wird in den anderen Bereichen der poröse Beton saniert. Im August soll das Rathaus wieder ohne Gerüst sein.

 Mitarbeiter der Metallbaufirma Würfel aus Sontra befestigen die neuen Fassaden-Paneele am Rathausgebäude.

Mitarbeiter der Metallbaufirma Würfel aus Sontra befestigen die neuen Fassaden-Paneele am Rathausgebäude.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wer ein Anliegen im Bürgerbüro erledigen muss, sollte vor dem Eingang im Innenhof einmal kurz stehenbleiben und nach oben schauen: Denn bei einem Blick auf die Außenwand des Gebäudes sind jetzt erstmals Teile der neuen Rathausfassade zu erkennen. Im ersten Bauabschnitt (über dem Eingangsbereich) werden zurzeit die ersten Aluminium-Paneele montiert. "In diesem Abschnitt ist die Betonsanierung abgeschlossen, auch die Montage der Unterkonstruktion und der Dämmung ist fertig. Dort werden jetzt Stück für Stück die neuen Fassadenteile montiert", sagt Frank Kieseler, kommissarischer Leiter des städtischen Amtes für Gebäudemanagement.

Zeitgleich wird an den anderen Wänden des Rathausgebäudes ebenfalls fleißig gewerkelt. In dem Bereich über den Veranstaltungssälen des Bürgerzentrums (hin zur Telegrafenstraße) werden zurzeit die alten Marmorplatten entfernt. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg zur neuen Fassade. In anderen Abschnitten sind die Arbeiten schon weiter fortgeschritten.

Nach der Demontage der alten Platten müssen die Außenwände des Rathauses an tausenden Stellen (bislang weit mehr als 20.000) freigestemmt werden, weil der Beton dort teilweise bis zu einer Tiefe von 15 Zentimetern porös ist. Die Beseitigung dieser "Kiesnester" - das sind Stellen, in denen die Außenwand fast nur aus Kies und nur einem sehr geringen Zement-Anteil besteht - bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Erst wenn die Betonsanierung beendet ist, kann die neue Fassade montiert werden.

Im Rathaus-Innenhof (in Richtung Brückenweg) ist die Betonsanierung (freistemmen, sandstrahlen, reprofilieren, zweimal beschichten) auf einer relativ großen Fläche bereits fertig. Dort kann als Nächstes die neue Fassade montiert werden. Die Mitarbeiter der Baufirma arbeiten sich so einmal um das Gebäude herum, bis zum Schluss auch im Bereich der Telegrafenstraße neue Alu-Paneele hängen. Da die zweifache Beschichtung nur bei einer Temperatur von dauerhaft über acht Grad Celsius möglich ist, kümmern sich die Arbeiter zurzeit mehr ums Freistemmen, Strahlen und Dämmen in den anderen Bauabschnitten. "So haben wir keinen großen Leerlauf. Auch bei starken Regenfällen und Schnee kann gearbeitet werden", erläutert Kieseler.

Den zuletzt genannten Zeitplan korrigiert er nicht. "Unser Ziel ist, dass im August die Gerüste abgebaut werden können, weil das ,neue Rathaus' dann fertig ist", sagt der Fachmann. In einem separaten Bauabschnitt muss dann die Fassade des bisherigen Polizeigebäudes saniert werden. Kieseler: "Das nehmen wir in Angriff, wenn wir mit dem Rathaus fertig sind."

Die Lärmbelastung für die städtischen Mitarbeiter ist in den Nachmittagsstunden weiterhin hoch, denn nicht nur das Freistemmen des Betons ist laut, auch die Montage der Unterkonstruktion für die neue Fassade ist unangenehm für die Ohren. Kieseler vergleicht die Geräusche mit denen einer Schlagbohrmaschine. Mitarbeiter, deren Büros in den betroffenen Bauabschnitten liegen, können übergangsweise in ein anderes Büro ausweichen oder ihre Arbeitszeit entsprechend anpassen, sprich früher anfangen und auch früher Feierabend machen.

Frank Kieseler steht im Innenhof und blickt zufrieden auf den ersten neuen Fassadenabschnitt. "Im Kopf habe ich mir das alles so vorgestellt", sagt er. Ursprünglich sei die neue Fassade ja nur als Sicherung gedacht gewesen, um das Gerüst nach vielen Jahren endlich entfernen zu können. Jetzt ist es sogar mehr: "Die neue Fassade ist schön, sie passt gut zu diesem Objekt", sagt Kieseler und fügt an: "So richtig wirkt die neue Fassade natürlich erst, wenn das Gerüst weg ist."

(ser)
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