Interview mit Rainer Bleek Erster Kunstrasen war 2017 ein Höhepunkt

Wermelskirchen · Bürgermeister Rainer Bleek ist mit dem Erreichten im vergangenen Jahr recht zufrieden. Viele Projekte wurden politisch auf die Schienen gesetzt. 2018 sollen unter anderem der Brandschutz und der Sanierungsstau angegangen werden.

 Der Sportplatz Höferhof hat sich im vergangenen Jahr gewandelt. Er hat jetzt einen Kunstrasen, der erste in Wermelskirchen, und eine neue Laufbahn.

Der Sportplatz Höferhof hat sich im vergangenen Jahr gewandelt. Er hat jetzt einen Kunstrasen, der erste in Wermelskirchen, und eine neue Laufbahn.

Foto: Udo Teifel/Stephan Singer (Archiv)

Wie war für Sie das Jahr 2017. Was waren die Highlights für Sie?

 Bürgermeister Rainer Bleek hofft ein gerüstfreies Rathaus.

Bürgermeister Rainer Bleek hofft ein gerüstfreies Rathaus.

Foto: Stephan Singer

Bleek Das Highlight war sicherlich, dass wir den Beschluss zum Neubau der Sekundarschule getroffen haben, dass wir die Standortfrage geklärt und den Realisierungsrahmen abgesteckt haben. Es gab aber auch etliche andere Punkte wie zum Beispiel der Beschluss zur Neugestaltung des Loches-Platzes. Das ist ein zentral wichtiges Projekt für die Innenstadt. Im Januar sollen die Kaufverträge unter Dach und Fach sein. Nicht zu vergessen ist der erste Kunstrasenplatz in Wermelskirchen, der fertiggestellt ist. Es gibt erste Schritte bei der Entscheidung für den zweiten Kunstrasenplatz im Eifgen, und wir haben eine Lösung für den Sportplatz in Pohlhausen mit der sogenannten Grünen Asche. Nicht zu vergessen: die Entscheidung über den Hallenbad-Neubau. Das war eine ganz wichtige Sache. Und wir haben den Prozess zum Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept konkret vorangetrieben, indem wir die Multiplikatoren in Form von Workshops eingebunden haben. Es folgt als Nächstes die konzeptionelle Ausarbeitung zu den jeweiligen Entwicklungsmöglichkeiten auf den Flächen. Wir haben vieles auf die Schienen gesetzt, die ersten Dinge sind jetzt auch sichtbar. Außerdem haben wir den Punkt Mensa-Schwanenschule entschieden. Wichtig war auch die Entscheidung über Brandschutzmaßnahmen. Hier hatte die Analyse der Kommunalagentur ergeben, dass wir einen neuen Brandschutzbedarfsplan benötigen. Dieser wird in Kürze extern beauftragt.

Was ist noch nicht mit dem Häkchen auf der To-do-Liste versehen?

Bleek Noch einiges. Ein großes Thema ist der bauliche Zustand der städtischen Immobilien. Hier muss der Sanierungsbedarf beschrieben und geprüft werden, ob es Fördermöglichkeiten gibt. Das ist wichtig, ehe man der Politik eine Entscheidung abverlangt.

Haben Sie denn sonst alles geschafft, was Sie sich vorgenommen haben?

Bleek Man muss sich immer mehr vornehmen, als man schaffen kann. Dann entsteht auch keine Langeweile (lacht). Für die Feuerwache Dabringhausen müssen wird noch die Grundstücksfrage endgültig klären. Dagegen ist die Erweiterung der Feuerwache Am Eickerberg planerisch fertiggestellt. Jetzt müssen wir den Nachtragshaushalt abwarten, der hoffentlich im Januar vom Rat beschlossen wird, um in die Realisierung zu gehen. Zuvor muss die Kommunalaufsicht zustimmen. Die Mittelfreigabe müsste im März passieren. Wichtig war auch, dass wir zwei neue Dezernenten bekommen haben, mit denen sich die Zusammenarbeit sehr gut gestaltet. In einigen Ämtern habe ich Umorganisationen durchgeführt. Das Amt für Gebäudewirtschaft wurde gestärkt, Aufgaben wurden neu verteilt. Damit bin ich schon sehr zufrieden.

Was wollen Sie 2018 anstoßen? Welche Ziele wollen Sie erreichen?

Bleek Erst einmal möchte ich schauen, dass die Projekte, die wir angestoßen haben, auch umgesetzt werden. Wir haben sehr viele und große Aufgaben zu stemmen. Ich weiß, dass ich meinen Mitarbeitern dabei einiges abverlange. Allein der Sanierungsstau ist ein Mammutprojekt. Wichtig ist, dass die zentralen Projekte wie Brandschutzmaßnahmen vorangehen, die Erweiterung der Feuerwehr erfolgt und sie möglichst 2018 fertig wird. Ich möchte, dass wir mit dem Bau der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Dabringhausen beginnen, die Mensa Schwanenschule sollte fertiggestellt werden ebenso die Mensa Hünger. Auch die anderen Schulen sollen auf Vordermann gebracht werden. Dies hängt von der Liste ab, die wir der Politik im ersten Quartal vorlegen. 2018 sollte die Planung für den Eifgenplatz stehen und die Vergabeentscheidung vorbereitet sein, so dass der Bau 2019 fertiggestellt ist. Die Grüne Asche in Pohlhausen könnte im nächsten Jahr realisiert sein. Und vielleicht sind wir zum Jahresende mit dem Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept fertig. Und ich hoffe auch, dass die Gerüste am Rathaus allesamt verschwinden.

Große Projekte stehen an: Hallenbad-Neubau, Neubau Sekundarschule, Neugestaltung Loches-Platz und der Sanierungsstau an Schulen. Ist das mit dem vorhandenen Personal zu schaffen? Wie soll das alles bewältigt werden?

Bleek. Wir haben eine hohe Arbeitsbelastung bei allen Mitarbeitern, obwohl wir am Jahresanfang Personal aufgestockt haben und externe Unterstützung nutzen. Aber wir müssen natürlich einen Prioritätenkatalog aufstellen und verabschieden, in dem geregelt ist, welche Projekte als erste gestartet werden. Vieles hängt dabei vom Personal ab. Denn es wird immer schwieriger, Fachleute im technischen Bereich zu bekommen. Selbst in anderen Bereichen wird es zunehmend enger. Zum Beispiel sind zurzeit kaum Sozialarbeiter mit Berufserfahrung zu bekommen, darunter leidet das Jugendamt. Und manchmal wandern auch Mitarbeiter wieder ab, weil Großstädte höhere Gehälter bezahlen können. Zurzeit sind fast alle Stellen aber besetzt.

Angesichts der Investitionen - erreicht die Stadt im Haushalt bis 2022 die Schwarze Null?

Bleek Nach allen derzeitigen Erkenntnissen erreichen wir die Schwarze Null sicher. Es gibt ja mittlerweile auch die eine oder andere Entlastung oder auch Programme, die man nutzen kann - wie zum Beispiel für Schulen. Und im Moment brummt auch die Wirtschaft, so dass die Gewerbesteuereinnahmen auf einem hohen Niveau sind. Wir haben die Hoffnung, alles zu schaffen. Der Spagat zwischen notwendigen Investitionen und einer soliden Haushaltsführung muss gelingen. Nur Sparen um jeden Preis wäre der falsche Ansatz. Am Ende wird es dann teuer - zum Beispiel, wenn man nicht in die Substanzerhaltung von städtischen Gebäuden investiert. In den letzten zehn Jahren haben wir einen intensiven Sparkurs gefahren, der sicher notwendig war, den man aber nur einen begrenzten Zeitraum durchhalten kann. Irgendwann fängt es an, problematisch und teuer zu werden. Das zeigt sich an den zahlreichen Sanierungsaufgaben. Insofern gilt es, eine solide Balance zu finden.

SOLVEIG PUDELSKI FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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