Wermelskirchen Etwas Hoffnung für schwer kranken Wermelskirchener

Wermelskirchen · Für den an Blutkrebs erkrankten Christoph Schreiner wurden potenzielle Knochenmarkspender gefunden.

Für den an Blutkrebs erkrankten Wermelskirchener Christoph Schreiner und seine Frau Bonnie gibt es einen Hoffnungsschimmer. "Es gibt potenzielle Knochenmarkspender für meinen Mann", teilt Bonnie Schreiner auf BM-Anfrage mit. Klar ist dabei aber: "Diese Nachricht bringt ein wenig Hoffnung. Als wirkliche Chance sehe ich sie aber nicht. Dafür ist es viel zu früh."

Die Blutkrebs-Erkrankung von Christoph Schreiner hatte in Wermelskirchen eine gigantische Welle an Hilfsbereitschaft ausgelöst: 705 Menschen registrierten sich bei einem Aktionstag der Diakoniestation, wo Bonnie Schreiner arbeitet, und der Deutschen Knochenmark-Spender-Datei (DKMS) als potenzielle Spender.

"Wir müssen Geduld haben und die Therapie ertragen", sagt Bonnie Schreiner, die täglich nach Bochum ins Krankenhaus zu ihrem Mann fährt. Der wird mit einem Wechsel aus Chemo- und Strahlentherapie sowie Erholungsphasen behandelt - diese Therapieform ist für den Patienten äußerst belastend.

Dass beim "ersten Screening", das weltweit erfolgt, mögliche Spender mit passenden Stammzellen für Christoph Schreiner gefunden wurden, ist nicht die Lösung aller Sorgen. "Die möglichen Spender müssen nach wie vor zur Spende bereit und natürlich aktuell vollkommen gesund sein. Es liegt noch ein langer Weg vor uns", betont Bonnie Schreiner und fügt an: "Ich bin von dem aufrichtigen Interesse und dem Mitgefühl, das uns entgegengebracht wird, gerührt."

Die 705 beim Aktionstag in Wermelskirchen erfassten Proben sind inzwischen größtenteils in den Datenbanken gelistet. "Der Befund aus unserem Labor, das 30 000 Proben pro Monat bearbeiten kann, wird einer Nummer zugeordnet. Befund und Nummer sowie die Information, dass der mögliche Spender zu dieser Nummer bei uns registriert ist, sind weltweit abrufbar. Je mehr mögliche Spender wir haben, desto höher sind die Chancen für Patienten auf eine Knochenmark-Transplantation", sagt Katrin Dördelmann (DKMS). Das Verfahren könne zwischen einer und fünf Wochen dauern.

Aus dem Pool der in Wermelskirchen registrierten Spender gibt es bislang keinen zu einem Patienten passenden Befund. Das ist aber nicht verwunderlich, denn für eine Stammzellspende müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen - die DKMS spricht dann von "genetischen Zwillingen". Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Paarung beläuft sich im besten Fall auf 1:20 000.

(sng)
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