Wermelskirchen Experte warnt: Ohne Futter sind Wespen leicht reizbar

In diesem Sommer hat Dieter Endler besonders viel zu tun. Der 79-Jährige ist schon seit 22 Jahren ehrenamtlicher Wespenschützer des Kreises - und damit ein echter Experte. "Wegen der guten Bedingungen finden die Wespen viel Futter. Deshalb gibt es in diesem Sommer deutlich mehr Tiere als in den letzten Jahren", sagt Endler.

Doch die vielen Wespen fangen langsam an, sich gegenseitig das Futter wegzunehmen. "Prinzipiell sammeln Wespen tierische Eiweiße für ihre Brut. Das 'Naschen' beim Menschen ist nur zur Selbstverpflegung", weiß Endler. Wenn durch die Überbevölkerung allerdings die Nahrung knapp wird, seien die Tiere leichter reizbar. Bei den lästigen Wespen handelt es sich um die Deutsche und die Gemeine Wespe. Andere Arten lassen den Menschen in Ruhe.

Einen Stich der schwarz-gelben Insekten sollte man nicht nur wegen des Schmerzes vermeiden. "Weil Wespen auch Aasfresser sind, können sie Bakterien übertragen", erklärt Endler. Um den schmerzhaften Kontakt mit den Tieren zu vermeiden, sollte man einige Tipps beachten. Es sei hilfreich, auf süßliche Deos und Haarsprays zu verzichten, Speisen und Getränke abzudecken, nur mit Strohhalm zu trinken und nicht barfuß zu laufen. "Außerdem sollten Eltern Speisereste am Mund ihrer Kinder abwischen", rät Endler. Wer ein Nest im eigenen Garten oder am Haus entdeckt, sollte dieses nicht selbst entfernen. "Wenn es um ihr Nest geht, werden alle Wespenarten aggressiv", warnt Endler. Die beste Lösung sei, sich an den Kreis zu wenden. Ansprechpartnerin dort ist Marlen Wildenhus vom Veterinäramt unter Tel. 02202 136814.

Der Wermelskirchener Experte rechnet damit, dass die Wespenzeit noch andauert. "Bei der momentanen Witterung gehe ich davon aus, dass die Wespen mindestens bis in den Oktober aktiv bleiben", sagt Endler.

(kron)
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