Wermelskirchen Fahndung per Facebook – Polizei sieht Vor- und Nachteile

Wermelskirchen · Das Pilotprojekt startete im Mai 2011 in Hannover – erstmals in Deutschland nutzte die Polizei dort soziale Netzwerke im Internet zur Aufklärung von Kriminalfällen.

Diese Polizeistationen ermitteln bei Facebook
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Das Pilotprojekt startete im Mai 2011 in Hannover — erstmals in Deutschland nutzte die Polizei dort soziale Netzwerke im Internet zur Aufklärung von Kriminalfällen.

Die Polizei ist mit der Resonanz zufrieden, immer mehr Behörden beteiligten sich an der Online-Fahndung. Könnte die Polizei Rhein-Berg Facebook und Co. auch für die Fahndung bei Straftaten in Wermelskirchen nutzen? "Es gibt eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern, die sich mit dem Thema beschäftigt und diskutiert, inwieweit die Fahndung über soziale Netzwerke in NRW eingeführt werden kann", sagt Claudia Kammann, Sprecherin der Kreispolizei auf Anfrage. Aktuell gebe es (noch) keine Pläne, eine Facebook-Seite der Kreispolizei online zu stellen.

Grundsätzlich habe man bei der Polizei die Vorteile von Facebook und Co. aber im Blick. So könne man über das Internet in kurzer Zeit sehr viele Menschen erreichen. Das könne zum Beispiel bei der Suche nach Zeugen eine große Hilfe sein. Nach Straftaten könnte die Polizei auf diese Weise eine Vielzahl von Hinweisen erhalten.

Es gibt aber auch Knackpunkte: vor allem das Thema Datenschutz und der Personalaufwand. Ein Problem ist zum Beispiel die Speicherung von Daten auf fremden Servern, die Facebook-Server stehen im Ausland. Es müsse laut Kammann zudem geklärt sein, wer eine solche Facebook-Seite der Polizei pflegt, das heißt, die Informationen immer auf aktuellem Stand hält und die Beiträge der Internetnutzer kontrolliert. "Es gibt viele Dinge, die man bedenken und beachten muss", betont die Polizeisprecherin, die sich vorstellen könnte, soziale Netzwerke im Internet nicht nur bei der Aufklärung von Straftaten zu nutzen, sondern auf diese Weise auch die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Rhein-Berg zu verbessern. "Man könnte auf einer solchen Seite zum Beispiel die Suche nach jungen Bewerbern vorantreiben", sagt Kammann.

Im Internet informiert die Kreispolizei die Nutzer bereits auf ihrer Homepage (www.polizei-rbk.de) — dort sind Zeugenaufrufe nach Straftaten, aktuelle Tempo-Kontrollen im Kreisgebiet oder auch Informationen über Kampagnen der Polizei aufgelistet.

(RP)
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