Wermelskirchen "Falsch ist nur, nichts zu tun"

Wermelskirchen · Die Nachfrage für Kurse des DRK in Wermelskirchen ist groß - Wiederbelebung sollte jeder können. Die ersten Minuten am Unfallort sind die wichtigsten.

Warum sollte man wissen, wie die richtige Wiederbelebung funktioniert? Ganz einfach: Es kann jeden treffen - ob als Opfer oder Helfer. "Jeder kann früher oder später in die Situation kommen, in der er Erste Hilfe benötigt. Deshalb und aus moralischen Gesichtspunkten sollte die Wiederbelebung jeder drauf haben", sagt Manuela Koebke, DRK-Ausbilderin in Wermelskirchen. Anlässlich der sogenannten Woche der Wiederbelebung, will der DRK-Ortsverband auf dieses Thema aufmerksam machen. "Man sollte keine Angst vor der Wiederbelebung haben und sich einfach trauen. Falsch ist nur, nichts zu tun", stellt Koebke klar.

Genau dieses Wissen vermittelt die Leiterin des Jugend-Rot-Kreuz an ihre Kursteilnehmer. Etwa vier bis sechs Kurse richtet des DRK selbst aus, weitere finden in Firmen statt. Denn viele Menschen müssen sich berufsbedingt immer wieder in der Ersten Hilfe schulen. "Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr gibt, die freiwillig zu den Kursen kommen", sagt Koebke, die aber ansonsten mit der Entwicklung zufrieden ist. Das DRK in Wermelskirchen hat etwa 40 Mitglieder in Bereitschaft und zusätzlich 30 in der Jugend. "Die schweren Zeiten sind überwunden, die Zahl der Ersthelfer steigt wieder", berichtet Koebke.

Einer der jugendlichen Ehrenamtler ist ihr Sohn, der 16-jährige Tobias Koebke. "Bei uns ist das ja schon fast eine Familienangelegenheit", sagt Tobias, dessen Vater Bernd Koebke auch noch den Ortsverein leitet. "Ich finde Erste Hilfe und Wiederbelebung sehr wichtig, weil einem im Alltag schnell eine Situation begegnen kann, in der diese Maßnahmen nötig sind", erzählt Tobias. Ihn ärgert, dass viele seiner Bekannten den Erste-Hilfe-Kursus nur machen, weil man ihn für den Führerschein braucht. "Die meisten haben nach zwei Wochen sowieso schon wieder alles vergessen."

Genau aus diesem Grund findet es sein Vater wichtig, auf das Thema hinzuweisen. "Die ersten Minuten nach einem Unfall sind die wichtigsten - da sollte jeder wissen, was er zu tun hat", sagt Bernd Koebke. Denn bereits nach drei Minuten beginnen die ersten Gehirnzellen zu sterben. Zum Vergleich: Ein Rettungswagen braucht durchschnittlich acht bis zehn Minuten zum Unfallort. Selbst aktiv werden musste Koebke bislang noch nicht. "Ich habe in 20 Jahren zum Glück noch keinen solchen Fall erlebt. Trotzdem kann es natürlich jederzeit passieren. Da sollte man vorbereitet sein."

Leben retten Wie Erste Hilfe im Ernstfall angewendet wird, können Sie auf der Fotoseite C 4 anschauen und nachlesen.

(kron)
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