Kommentar Falsche Signale gesendet

Wermelskirchen · Wow, was haben wir doch für eine tolle CDU. Die hat sich allen ideologischen Angriffen erfolgreich zur Wehr gesetzt - und für freie Fahrt für die Bürger in der Innenstadt gesorgt. Wohl gemerkt: nur für Autofahrer.

Kommentar: Falsche Signale gesendet
Foto: Moll Jürgen

Gegenläufiger Radverkehr und die Sperrung der Telegrafenstraße für den Durchfahrtsverkehr haben die Gemüter erhitzt. Keine Frage. Es gab (und gibt) Argumente für und gegen diese beiden Themen. Doch die Wermelskirchener (Mehrheits-)Politik hat sich einen Bärendienst erwiesen.

Der Radverkehr boomt, aber Wermelskirchen geht einen fahrradunfreundlichen Weg. Ein Signal, das so zu deuten ist: Eigentlich wollen wir Euch hier nicht haben. Uns ist der Autoverkehr wichtiger.

Das gilt auch für die Sperrung des Durchfahrtsverkehrs. Wie wichtig dieser Versuch war, sehen Anwohner jeden Tag: Immer wieder Autoschlangen auf der Telegrafenstraße. Von einer Sperrung wäre ein wichtiges Signal ausgegangen: Zielverkehr ja, aber kein Durchfahrtsverkehr. Doch die CDU will die Blechlawine. Wahrscheinlich wissen viele nicht, was da jeden Tag passiert.

Ein Pilotprojekt hätte belegbare Zahlen geliefert, wie belastbar der Brückenweg ist. Und ob eine Sperrung Sinn macht. Mit der Eröffnung des neuen Loches-Platzes wird der Verkehr nämlich um ein Vielfaches zunehmen. Niemand weiß heute, sollte Edeka für den Loches-Platz den Zuschlag bekommen, ob die beiden Märkte im Ost- und Westteil der Stadt weiter Bestand haben. In der Pilotphase hätte man Verkehrsflüsse beobachten und lenken können. Wieder eine Chance verpasst!

udo.teifel@bergische-morgenpost.de

(RP)
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