Wermelskirchen Firma Posseik verlagert Produktion nach Bremen

Die nach dem Insolvenzantrag der Firma Posseik im September 2015 gegründete Posseik Möbel GmbH produziert nicht mehr in Wermelskirchen. "Wir haben im Mai beschlossen, die Produktion nach Bremen zu verlagern und lediglich die Bereiche Verwaltung, Verpackung und Logistik in Wermelskirchen zu belassen", sagt Geschäftsführer Dominik Salehi auf Anfrage unserer Redaktion.

Salehi ist auch Geschäftsführer der in Bremen ansässigen Firma "Emotion Warenhandels GmbH", die seit Jahren erfolgreich Badmöbel sowie Whirlpools produziert und verkauft. Unter dem Namen Posseik Möbel GmbH werden auch in Zukunft hochwertige Bad- und Dielenmöbel produziert, stellt er klar. Der Hauptgrund für die Verlagerung der Produktion: Posseiks Maschinen in Wermelskirchen waren laut Salehi veraltet, verbrauchten sehr viel Energie und waren teuer in der Instandhaltung.

22 der zuvor 66 Posseik-Mitarbeiter konnten beim Neustart im Herbst 2015 übernommen werden. Im Zuge der Produktionsverlagerung mussten jetzt aber sechs betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden, bedauert Salehi. "Jeder Mitarbeiter erhielt das Angebot, in Bremen seine Tätigkeit fortzuführen. Die Umzugskosten und Hilfe bei der Wohnungssuche wären für mich selbstverständlich gewesen und wurden auch angeboten." Jedoch habe kein Mitarbeiter das Angebot angenommen.

Letztlich sei die Verlagerung der Produktion auch aus einem weiteren Grund die richtige Entscheidung gewesen: "Es war im Nachhinein die Rettung für alle verbliebenen Arbeitsplätze, da wir nun festgestellt haben, dass Herr Posseik die Flächen anderweitig vermieten möchte und alle Maschinen verkaufen wird", erläutert Salehi. Demnach sollen die Verhandlungen mit einem neuen Ankermieter weit fortgeschritten sein. Die Posseik Möbel GmbH soll möglichst zum 1. September in neue, kleinere Räume am jetzigen Standort an der Industriestraße 8 ziehen.

Der Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass sich Posseik nun auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. "Mit schnellen Lieferzeiten und fester Kalkulationsbasis werden wir ab 2017 viele Neuheiten auf den Markt bringen", kündigt er an. Der Neustart sei gelungen, diverse Potenziale habe das Unternehmen bewusst noch nicht abgerufen. "Posseik hat insbesondere die Kundenbeziehungen wieder auf gesunde Füße gestellt."

Das erste Jahr sei genutzt worden, um die Abläufe zu optimieren und dadurch Kosten zu sparen. Im zweiten Jahr müsse man nun sehen, ob die Struktur die richtige sei und was es für Möglichkeiten gebe. "Wir müssen sehen, wie man das Beste aus dem Standort Wermelskirchen machen kann", sagt Salehi. Er stellt klar: "Wir haben kein Interesse daran, den Standort aufzugeben. Im Gegenteil: Ich bin optimistisch, dass wir uns gut entwickeln werden."

(ser)
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