Wermelskirchen Flüchtlingsgipfel gibt der Stadt 188.061 Euro

Wermelskirchen · Endlich mal gute Nachrichten aus Düsseldorf: Es gibt einen Zuschuss für die Betreuung ankommender Flüchtlinge. Die Flüchtlings-Initiative betreut zwölf Kinder. Gibt's jetzt Geld für einen hauptamtlichen Lehrer?

 In Ratingen gibt es bereits eine eigene Klasse für Flüchtlingskinder (Foto). Die Wermelskirchener Flüchtlings-Initiative hofft nun, ebenfalls eine Integrationsklasse mit einem hauptamtlichen Lehrer einrichten zu können.

In Ratingen gibt es bereits eine eigene Klasse für Flüchtlingskinder (Foto). Die Wermelskirchener Flüchtlings-Initiative hofft nun, ebenfalls eine Integrationsklasse mit einem hauptamtlichen Lehrer einrichten zu können.

Foto: Blazy

Aus Düsseldorf kommen nicht immer gute Nachrichten. Dies ist aber eine: Das Land NRW überweist der Stadt Wermelskirchen 188.061 Euro, um ankommende Flüchtlinge zu betreuen. Das teilte am Freitag die SPD-Landtagsabgeordnete für den Rheinisch-Bergischen Kreis, Helene Hammelrath, auf Anfrage der Bergischen Morgenpost mit. Allein 108.035 Euro stellt das Land der Stadt auch im Rahmen einer dauerhaften Aufstockung des Flüchtlings-Aufnahmegesetzes zeitnah zur Verfügung, 80.026 Euro kommen vom Bund.

Mit dem Geld sollen zusätzliche Erstaufnahmeeinrichtungen, zusätzliche Lehrer an den Schulen und die Ausweitung der sozialen Betreuung erfolgen. Das wird besonders gern Cornelia Seng hören. Die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen hat mit vielen anderen Christen eine Hilfsinitiative für Asylsuchende gegründet - "Willkommen in Wermelskirchen" nennt sie sich vorläufig. Eines der drängenden Probleme ist die schulische Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden, die noch kein Wort Deutsch sprechen.

Der erste Ansatz ist vielversprechend und auf ehrenamtlicher Basis. Fünf pensionierte Lehrer, teilweise mit Auslandserfahrung, betreuen täglich in einer Doppelstunde zwölf Kinder aus Afghanistan, Syrien, Mazedonien, Thailand, Bosnien-Herzegowina und Serbien im Gymnasium. Altersmäßig gehören sie, bis auf einen Teilnehmer, in die Mittelstufe. Der Ort wurde gewählt, weil an Haupt- und Sekundarschule keine Räume zur Verfügung stehen.

"Teilweise brauchen die Kinder viel Einzelbetreuung", erzählt Cornelia Seng. Sie freut sich bereits über Fortschritte. "Der Sprachstand ist sehr unterschiedlich. Aber ein Mädchen aus Bosnien-Herzegowina nimmt schon zur Probe am regulären Unterricht im Gymnasium teil." Beraten werden Seng und die Lehrer von einer Lehrkraft der Sekundarschule, die fachlich für Integrationsfragen zuständig ist.

Nach der Doppelstunde sind die Kinder und Jugendlichen sich selbst überlassen. "Das wollen wir zeitnah lösen. Vielleicht können sie am Sport teilnehmen. Oder es wird eine weitergehende Hausaufgabenhilfe möglich sein", so die Pläne der Initiative. "Aber wir machen dies das erste Mal. Alles ist ad hoc seit Oktober aufgebaut worden."

Das Ziel der Flüchtlingshilfe ist die Unterstützung eines hauptamtlichen Lehrers in einer Integrationsklasse. Schließlich gilt auch in Wermelskirchen die Schulpflicht. Das zusätzliche Geld, das Bund und Land jetzt auch der Stadt Wermelskirchen zur Verfügung stellen, sei eine Unterstützung, über die sich auch die Flüchtlings-Initiative freut, um den Kindern zu helfen.

(RP)
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