Wermelskirchen Flüchtlingsunterkunft nach Kenkhausen

Wermelskirchen · Die Stadtverwaltung steht unter Druck: Sie rechnet mit einer Aufnahmeverpflichtung von 110 Flüchtlingen bis 2018 - etwa sechs pro Monat. In Kenkhausen wird jetzt eine Unterkunft gebaut.

 Diese städtische Fläche in Kenkhausen soll zeitnah mit Wohnungen für Flüchtlinge bebaut werden.

Diese städtische Fläche in Kenkhausen soll zeitnah mit Wohnungen für Flüchtlinge bebaut werden.

Foto: Udo Teifel

Die Flächen sind rar, und sobald die Stadtverwaltung versucht, Grundstücke zu kaufen oder Investoren für den Bau von Flüchtlingsunterkünften zu finden, gibt es Proteste. Ob das bald auch in Kenkhausen ansteht, ist unklar. Dort besitzt die Stadt eine Fläche, wo zeitnah Wohnraum für 32 Personen geschaffen werden soll. Darüber werden in den nächsten Wochen Ausschüsse in öffentlicher Sitzung beraten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat das Thema für kommenden Montag auf der Tagesordnung.

Die Aufnahmeverpflichtung für 2017 und 2018 ist bekannt: Nach heutigem Stand hat Wermelskirchen 110 Personen in den nächsten 18 Monaten aufzunehmen. 55 freie Plätze gibt es 2017, durch den Wegfall von 130 Plätzen 2018 (ehemalige Polizeiwache, Arzthaus Brückenweg, Eich und Hotelunterbringung) fehlen im nächsten Jahr 75 Plätze. Deshalb soll spätestens Anfang 2018 mit dem Bau von Unterkünften in Kenkhausen (32) begonnen werden - ein zweites Neubauprojekt in der Innenstadt sieht 24 Plätze vor. Da befindet sich die Stadtverwaltung aber noch in Grundstücksverhandlungen. Ob auf dem Parkplatz des DTV-Heims Container aufgestellt werden, scheint derzeit aber eher fraglich. Damit fehlen immer noch 19 Plätze. Ob am Asterweg nun auch noch das DTV-Heim erworben wird, ist nach BM-Informationen offen. Es steht aber weiter auf der Planungsliste.

 Auf dieser Wiese in Bähringhausen baut bald der Bauverein.

Auf dieser Wiese in Bähringhausen baut bald der Bauverein.

Foto: Teifel

Die fehlenden Plätze sollen zwei gemeinnützige Investoren schaffen: Der Bauverein wird in Bähringhausen eine Wiese bebauen und dort sozialen Wohnraum schaffen (40 Plätze), die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft baut am Wiesenweg ein neues Wohngebäude mit zwölf Plätzen. Damit hätte die Stadtverwaltung für 2019 eine Reserve von 19 Plätzen.

Fünf Standorte zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge sind aus Sicht der Verwaltung nicht oder nicht zeitnah umsetzbar. Das ist einmal Eckringhausen. Hier wird aus Gründen des Artenschutzes eine wirtschaftliche Umsetzung als unrealistisch eingestuft. Die Stadt sieht inzwischen auch von einer Verdichtung des Standortes Eichholzer Straße ab. Zurückgestellt ist auch der Standort Pohlhausen: Hier wird nach Lösungen der Eigentumsfragen und Erschließung gesucht. Die Standorte Hilfringhauser Straße und Jahnstraße/Schwaner Knapp stocken ebenfalls. Für beide Standorte sucht die Stadtverwaltung Investoren, die die Flächen ankaufen, bebauen und die errichteten Objekte/Wohnungen anschließend teilweise der Stadt für die Flüchtlingsunterbringung zur Mieter zur Verfügung stellen. Es wird finanzielle Auswirkungen geben. Über die Höhe schweigt sich die Stadtverwaltung aber derzeit aus.

(RP)
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