Wermelskirchen Freie Fahrt auf der A1 frühestens 2016

Wermelskirchen · Die Bauarbeiten auf dem Abschnitt zwischen Wermelskirchen und der Raststätte Remscheid sind aufwendiger als gedacht. An der Talbrücke "Höllenbach" müssen 3500 Natursteine ausgetauscht werden.

 Kurz hinter der Anschlussstelle Wermelskirchen wird die A 1 in Richtung Raststätte Remscheid auf zwei Fahrspuren verengt – das wird auch noch längere Zeit so bleiben.

Kurz hinter der Anschlussstelle Wermelskirchen wird die A 1 in Richtung Raststätte Remscheid auf zwei Fahrspuren verengt – das wird auch noch längere Zeit so bleiben.

Foto: Jürgen Moll

Es ist ein Bild, das vor allem Pendler, die auf der Autobahn 1 von Wermelskirchen in Richtung Dortmund unterwegs sind, fast täglich erleben: Stau oder stockender Verkehr kurz vor der Raststätte Remscheid. Daran wird sich so schnell noch nichts ändern, denn die Arbeiten an der Talbrücke "Höllenbach" sind aufwendiger und langwieriger als zunächst gedacht. Bis der sechsspurige Ausbau der A1 zwischen Wermelskirchen und Remscheid komplett abgeschlossen ist, werden noch einige Jahre vergehen. "Unser Ziel ist, die Arbeiten im Jahr 2016 abzuschließen", berichtet Rudolf Klopstein, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, auf Anfrage. Die Fertigstellung könne sich aber auch noch etwas nach hinten verschieben.

Die Verzögerung beim Ausbau hängt vor allem mit dem Neubau der Brücke "Höllenbach" sowie mit der Sanierung der dort weiter verwendeten alten Brücke zusammen. Die Arbeiten im Bereich "Einsiedelstein" sind mittlerweile beendet, bei der zweiten Talbrücke verschiebt sich allerdings der Zeitplan des Landesbetriebs.

Denn: An der rund 80 Jahre alten Natursteinbrücke sind Schäden aufgetreten, die stärker sind, als vor ein paar Jahren angenommen. Vor allem die harten Winter 2009/2010 und 2010/2011 mit ständigem Wechsel von Frost- und Tauwetter haben der Brücke zugesetzt. An der Brücke sind etwa 3500 größere Natursteine derart beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. "Die Arbeiten erfolgen in teilweise bis zu 50 Metern Höhe — das ist schwierig und sehr kompliziert", berichtet Klopstein.

Der ursprüngliche Plan sah vor, zunächst die Fahrbahn für eine dreispurige Verkehrsführung herzurichten und anschließend das Mauerwerk zu sanieren, die Steine auszutauschen und alles neu zu verfugen. Nach einer detaillierten Überprüfung des Mauerwerks stand aber fest: "Diesen Plan mussten wir verwerfen, da der Schaden an den Steinen deutlich größer ist als angenommen. Es muss zuerst die Sanierung erfolgen", erklärt der Projektleiter.

Dafür musste ein Konzept erstellt werden, das von den Behörden mitgetragen werde. "Die Brücke steht ja unter Denkmalschutz, da gibt es besondere Auflagen", sagt Klopstein. Dieses Konzept steht nun, die Untersuchungen an dem Brückenwerk sind fast abgeschlossen, berichtet der Projektleiter. Zurzeit läuft eine europaweite Ausschreibung für die Sanierung und den Umbau.

Im Bereich "Höllenbach" rollt der gesamte Verkehr künftig weiterhin vierspurig über die neu errichtete Brücke auf der West-Seite (Fahrtrichtung Köln). Autofahrer werden zunächst nur vereinzelt Bauarbeiten auf der Brücke sehen. "Von der Sanierung des Mauerwerks bekommen sie nichts mit", berichtet Klopstein.

(RP)
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