Wermelskirchen Für Glatteis, Frost und Schnee gerüstet

Wermelskirchen · Das Salzlager ist voll, die Schichten sind eingeteilt. Gestern erfolgte die erste Erkundungsfahrt, aber ein Streudienst-Einsatz war nicht erforderlich. Jedes Fahrzeug legt in einer Schicht 100 Kilometer zurück.

 150 Tonnen Salz fasst der Silo auf dem Betriebshof. Er ist randvoll und reicht bei normalem Einsatz für etwa zehn Tage.

150 Tonnen Salz fasst der Silo auf dem Betriebshof. Er ist randvoll und reicht bei normalem Einsatz für etwa zehn Tage.

Foto: Schütz

Die Mitarbeiter im Bauhof sind ganz entspannt. Der Winter kann kommen, denn technisch ist alles vorbereitet: Die Salzlager sind voll, die Fahrzeuge überprüft, die Schichten eingeteilt. Dennoch wäre es Bauhofsleiter Volker Niemz lieb, wenn es kein harter Winter mit Dauereinsatz wird. Denn die Personaldecke des Betriebshofs ist durch Krankheit sehr, sehr dünn.

Straßenmeister Julian von Heimburg hat gestern seinen ersten Nachteinsatz gehabt. Er war um 3 Uhr auf Erkennungsdienst und prüfte, ob die Straßen glatt waren. Trotz Minustemperaturen gab es an ganz wenigen Stellen in abgelegenen Waldstücken mal Reif auf der Straße - "kein Grund, die Streufahrzeuge ausrücken zu lassen", sagt Niemz.

Der Erkennungsdienst fährt sechs neuralgische Punkte im Stadtgebiet an - zum Beispiel den höchsten Punkt am Stumpfer Knappen oder die Brücke über der Dellmannstraße/Vorm Eickerberg, wo es oft spiegelglatt ist. Müssen die Fahrzeuge ausrücken, wird eine Prioritätenliste abgearbeitet - Hauptverkehrsstraßen, Zufahrten zum Krankenhaus sowie zu den Schulen und Busstrecken.

Julian von Heimburg ist im städtischen Bauhof jetzt zuständig für die Organisation und Koordination des Winterdienstes. Ein Aufgabenbereich, den bisher Niemz neben seinen anderen Aufgaben wahrnahm.

Wenn von Heimburg oder sein Vertreter auf Erkundungsfahrt sind, entscheiden sie, ob die Fahrzeuge ausrücken. Winterdienst gilt wie in anderen Städten auch ab 1. November, aber die Rufbereitschaft wird erst einberufen, wenn der Wetterbericht Frost ankündigt. Und danach sieht es laut Niemz in den nächsten Tagen nicht aus. "Die Temperatur soll im einstelligen Bereich bleiben, aber Frost ist nicht angesagt. Es kann auch passieren, dass es sogar zweistellig wird." Trotz der schwierigen Personalsituation sind alle vier städtischen Streu- und Räumfahrzeuge besetzt. Jede der drei Schichten fährt rund 100 Kilometer im Stadtgebiet. In der Regel wird pro Schicht zwei- bis dreimal Streusalz nachgeladen.

Ein wichtiger Partner ist die Firma Sieg und Partner. Seit vielen Jahren übernimmt das Unternehmen die sogenannte kleine Rufbereitschaft und hält städtische Gehwege, Überwege und einige Nebenstraßen von Eis und Schnee frei. "Die Firma ist ein zuverlässiger Partner. Darüber bin ich sehr froh", stellt Niemz klar.

Sorgen über Salznachschub macht sich der Bauhofleiter nicht. "Wir haben in Sonne, einem Standort des Bauhofs, noch Reste liegen. Und die Nachlieferung klappt über ein Web-Portal innerhalb von 24 Stunden. Dann kommen sofort ein bis zwei Züge mit Streusalz", sagt er. Außerdem hat er genügend Kontakte, so dass es an Salz nicht mangeln wird. Bei der spannendsten Frage weicht Niemz aber aus. Wird es ein harter Winter? Er lacht. Von Bauernregeln und anderen Weisheiten zum Wetter hält er nichts. "Ich bin kein Prophet. Ich richte mich nach dem Wetterbericht. Das ist für mich die einzige Informationsquelle."

(RP)
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