Wermelskirchen Für Schnitzeljagd am Bever-Ufer zu heiß

Wermelskirchen · Bis 17. Juli steht das Zelt des Evangelischen Kirchenkreises auf dem Campingplatz an der Bever. Bei Gottesdiensten, Spiel- und Bastelangeboten kommt das Betreuer-Team auch wieder gerne mit Campern und Bever-Besuchern ins Gespräch.

 Die Wermelskirchener Mitarbeiterin Gunhild Dahlhoff beschäftigt sich mit den Mädchen und Jungen. Sophie (l./9) bestreicht gerade ihre Waffeln mit Quarkspeise.

Die Wermelskirchener Mitarbeiterin Gunhild Dahlhoff beschäftigt sich mit den Mädchen und Jungen. Sophie (l./9) bestreicht gerade ihre Waffeln mit Quarkspeise.

Foto: heike karsten

Behutsam steckt die fünfjährige Zoe Bananenstücke, Erdbeeren und Weintrauben auf einen dünnen Holzspieß. Die frischen Obstspieße mit Quarkspeise und Frischeiwaffeln kommen bei den Kindern, die sich derzeit an der Bever-Talsperre aufhalten, bestens an - besonders bei den sommerlichen Temperaturen. Die geplante Schnitzeljagd wird aber verschoben. "Dafür ist es heute zu heiß. Wir sind da flexibel", sagt Gunhild Dahlhoff.

Die Wermelskirchener Grundschullehrerin zählt zum Team des Evangelischen Kirchenkreises Lennep, das mit seinem Angebot "Kirche unterwegs" drei Wochen lang an der Bever campiert. Für Kinder gibt es täglich wechselnde Spiel- und Bastelangebote. So wurden bereits aus Nutella-Gläsern hübsche Windlichter mit Servietten-Technik gestaltet und Loom-Armbänder aus bunten Gummiringen geknüpft. "Wir haben auch schon Buntstift-Container für den Schreibtisch gebastelt", berichtet die neunjährige Sophie aus Rüthen, die mit ihren Eltern auf dem Campingplatz der Bever Urlaub macht. "Es ist nie langweilig", fügt Zoe fröhlich hinzu.

Jeder Tag wird mit einer Abendandacht beendet. "Es kann auch mal passieren, dass dann plötzlich alle im Wasser sind", sagt Robert Dahlhoff, der Verständnis dafür hat, wenn sich die Bever-Besucher bei Temperaturen um die 30 Grad lieber im Wasser abkühlen wollen. Der Prädikant hält zudem die ersten beiden Gottesdienste jeweils sonntags um 11 Uhr im Kirchenzelt.

Täglich findet sich eine Gruppe aus 20 bis 25 Kindern zusammen, die das Angebot des Kirchenkreises nutzen, wie Koordinatorin Denise Steeger berichtet. Am ersten Tag seien sofort Kinder angestürmt gekommen. "Dadurch, dass wir uns mit den Jahren einen Namen gemacht haben und sich das Angebot herumspricht, wussten die Leute schon Bescheid", sagt Steeger. In diesem Jahr gibt es zudem eine Kooperation mit der Diakonie Hückeswagen, die am Montag und Mittwoch das Thema Märchen aufgreifen will. "Das ist ein Mini-Projekt im großen Projekt", freut sich die Koordinatorin über das Zusatzangebot.

Dank des schönen Wetters findet die Andacht auch nicht zwangsläufig im Zelt statt. So wurde der Altar auch schon auf der Wiese aufgebaut. Der 30-köpfige "Family Chor" der Christlichen Versammlung Schillerstraße in Wermelskirchen sang zur Abendandacht. "Manche Leute bleiben neugierig stehen, und manche gehen weiter", schildert Dahlhoff. "Es herrscht eine freundliche und ausgelassene Atmosphäre, bei der man schneller ins Gespräch kommt", sagt der 60-Jährige. Das Zugehen auf Menschen sei das große Plus einer "Kirche im Grünen". "Man muss dahin gehen, wo die Menschen sich aufhalten und nicht hinter dicken Kirchenmauern verstecken", ist der Jugendreferent aus Wermelskirchen überzeugt. Nicht nur Kinder, auch Jugendliche, die den Tag an der Bever verbringen, nutzen die Spielangebote. Besonders gefragt ist das Spiel "Leitergolf", das durch die Pro-Sieben-Samstagabendshow von Stefan Raab bekannt wurde.

Es herrscht Urlaubsstimmung und ein gutes Miteinander: Camper stellen Bänke zur Verfügung, Angler nehmen den Abfall des Kirchenteams mit zum nächsten Container. "Im vergangenen Jahr hat ein Obdachloser im Kirchenzelt übernachtet", berichtet Steeger.

Noch bis zum 17. Juli ist das Team des evangelischen Kirchenkreises auf dem Campingplatz II anzutreffen. Die Ehrenamtler freuen sich auf viele bekannte und neue Gesichter. "Ich finde Kreativurlaub schön, und es macht viel Spaß", bestätigt Betreuerin Gunhild Dahlhoff.

(RP)
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