Partnerschaft Gäste aus Forst besuchen die Evangelische Kirchengemeinde

Wermelskirchen · Was 1950 im von der Nachkriegszeit geprägten Deutschland als Partnerschaft zur materiellen Unterstützung begann, ist inzwischen zu einer nachhaltigen Freundschaft gereift. Aus der 65-jährigen Partnerschaft der evangelischen Kirchengemeinden in Wermelskirchen und Forst (Lausitz) ist sogar nach der Wende die Städtepartnerschaft zwischen der Rollen- und der Rosenstadt erwachsen. Zum verlängerten Wochenende besuchten zehn Gäste aus Forst, an ihrer Spitze Pfarrer Christoph Lange, die Gemeinde in Wermelskirchen.

 Die beiden Pfarrer Ulrich Seng (r.) und Christoph Lange tauschten sich beim Begegnungsabend im Gemeindezentrum am Markt über das Leben in ihren Pfarreien aus - dazu gehörte natürlich auch ein Blick in den Gemeindebrief.

Die beiden Pfarrer Ulrich Seng (r.) und Christoph Lange tauschten sich beim Begegnungsabend im Gemeindezentrum am Markt über das Leben in ihren Pfarreien aus - dazu gehörte natürlich auch ein Blick in den Gemeindebrief.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Was 1950 im von der Nachkriegszeit geprägten Deutschland als Partnerschaft zur materiellen Unterstützung begann, ist inzwischen zu einer nachhaltigen Freundschaft gereift. Aus der 65-jährigen Partnerschaft der evangelischen Kirchengemeinden in Wermelskirchen und Forst (Lausitz) ist sogar nach der Wende die Städtepartnerschaft zwischen der Rollen- und der Rosenstadt erwachsen. Zum verlängerten Wochenende besuchten zehn Gäste aus Forst, an ihrer Spitze Pfarrer Christoph Lange, die Gemeinde in Wermelskirchen.

Pfarrer Ulrich Seng freute sich, dass die Partnerschaft mit Forst ihre Spuren im Leben der Menschen hinterlassen hat: "Aus Forst zu Gast sind unter anderem auch das Ehepaar Eichler. Deren Tochter Janet Plaga ist mit einem Wermelskirchener verheiratet, lebt hier mit ihrer Familie in Hünger und arbeitet im evangelischen Kindergarten an der Wielstraße." Telefonisch habe auch Friedrich Mayland seine Grüße aus Forst übermittelt. Der feierte gestern seinen 91. Geburtstag - eine zweite Ehe hatte das Tenter Urgestein in den deutschen Osten an die polnische Grenze geführt.

Die beiden evangelischen Gemeinden treffen sich alle zwei Jahre auf dieser offiziellen Ebene, zuletzt 2013 in Forst. "Natürlich gibt es zwischenzeitlich immer wieder Einzelbegegnungen und Kontakte", berichtete Christoph Lange. In den Gesprächen machte der Pfarrer keinen Hehl aus den Problemen der Stadt Forst: "Wie überall wird auch unsere Gemeinde kleiner - von ursprünglich drei Pfarrstellen ist nur noch eine geblieben. Dazu kommt die Strukturschwäche der Region: Es gibt wenig Arbeitsplätze und wenig Ausbildungsmöglichkeiten - die Menschen gehen fort. Es ist unsere Aufgabe als Kirche, Gottes Liebe zu bezeugen und Räume für Seelsorge zu schaffen."

Neben den Begegnungen und Gesprächen standen für die Besucher aus Forst, die alle in Gastfamilien untergebracht wurden, auch touristische Attraktionen des Bergischen auf dem Programm: So ging es zum Beispiel ins Freilichtmuseum nach Lindlar, nach Schloss Burg und zur Müngstener Brücke.

Für besinnliche Momente sorgten eine geistliche Abendmusik mit der Kantorei sowie ein Festgottesdienst in der Stadtkirche. Hier predigte denn auch der Gast-Pfarrer: Christoph Lange thematisierte das Bibelwort aus dem Matthäus-Evangelium "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken".

(sng)
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