Wermelskirchen Geflügelzüchter mit erfolgreicher Schau

Wermelskirchen · Zum ersten Mal seit sechs Jahren konnten die Züchter wieder in der Mehrzweckhalle Dhünn ausstellen. Mitglieder aus zwölf Vereinen aus Rhein-Berg und Leverkusen zeigten Tiere von Rassen, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind.

 Rassegeflügel in der Mehrzweckhalle von Dhünn: Rüdiger Metzner (vl.) stellte Modeneser Tauben aus, Marit Metzner präsentierte einen Zwergseidenhahn mit Bart und Marliese Gralke und Hugo Siebel Zwergwyandotten.

Rassegeflügel in der Mehrzweckhalle von Dhünn: Rüdiger Metzner (vl.) stellte Modeneser Tauben aus, Marit Metzner präsentierte einen Zwergseidenhahn mit Bart und Marliese Gralke und Hugo Siebel Zwergwyandotten.

Foto: Jürgen Moll

In schillernden Farben leuchten die Federkleider der beiden prächtigen Goldfasane, an denen der Blick beim Eintritt in die Ausstellung zuerst hängenbleibt. Vogelrufe dringen von allen Seiten an die Ohren - zunächst vernimmt man nur wildes Geschnatter, doch mit ein wenig Übung kann man die verschiedenen Tiere unterscheiden und neben zahlreichen Hühnern auch Tauben, Enten und lebhafte Wildgänse heraushören.

In einem Käfig plustert sich ein stattlicher Hahn derweil drohend auf, so dass man sich als Besucher fast etwas mulmig fühlt. Anderswo kräht ein kleines, schneeweißes Exemplar inmitten einer ebenso gefärbten Hühnerschar aus vollem Hals. "In diesem Käfig sind Zwergseidenhühner", erklärt Marit Metzner, die zweite Vorsitzende des Bergischen Nutz- und Rassegeflügelzuchtvereins Wermelskirchen. "Ihr Gefieder ist besonders weich und fühlt sich an wie das Fell eines Kaninchens". Kurz darauf holt Metzner eines der Hühner aus dem Käfig, so dass man die weichen Federn testen kann - denn das Tier lässt sich problemlos anfassen und streicheln.

Zum ersten Mal seit 2011 konnte die Kreisverbandsschau für Rassegeflügel am Wochenende wieder in der Dhünner Mehrzweckhalle stattfinden. Nachdem die Veranstaltung noch im vorigen Jahr wegen einer Vogelgrippewarnung ausfallen musste, stand der Zurschaustellung von rund 300 Hühnern, Enten, Gänsen, Tauben und Fasanen diesmal nichts im Wege. Insgesamt wurden etwa 50 Geflügelrassen aus verschiedenen Ländern gezeigt, und der Besucherandrang konnte sich durchaus sehen lassen - am Samstag Nachmittag etwa war es für Gäste nicht ganz einfach, an der Mehrzweckhalle noch einen Parkplatz zu finden.

"Wir wollen uns auch um Geflügelrassen kümmern, die seltener werden und gefährdet sind", erklärte Rüdiger Metzner, Vorstandsmitglied des Nutz- und Rassegeflügelzuchtvereins. Für dieses Anliegen möchte der Verein natürlich auch in der Öffentlichkeit werben. Die Ausstellung, an der Mitglieder von einem Dutzend Vereine aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und aus Leverkusen teilnahmen, ist dafür wichtig. "Wir möchten eine breitere Bevölkerungsschicht aufmerksam machen", sagte Metzner.

Das war in den vergangenen Jahren schwierig, weil die große Ausstellung oft ausfallen musste - mal wurde die Halle in Dhünn renoviert oder als Flüchtlingsunterkunft genutzt, mal bestand im Landkreis Vogelgrippegefahr. Züchter Heiner Wunert war darum sehr erfreut, dass es in diesem Jahr endlich wieder klappte. "Meine beiden Enkel machen auch schon mit", freute er sich. Neben den eingangs erwähnten Fasanen stellten die Wunerts auch Ziertauben, Hühner und Wachteln aus.

Die Zucht von eigenen Hühnern liegt derweil durchaus im Trend, stellt Rüdiger Metzner zunehmend fest. "In den vergangenen vier Jahren konnten wir 15 neue Mitglieder gewinnen", erläuterte er. Mit der Zucht begannen die Neumitglieder laut Metzner meist, um sich mit Eiern aus Eigenproduktion versorgen zu können. Heiner Wunert hat dafür eine Erklärung: "Man hört oft von Skandalen um Lebensmittel - da bietet Hühnerzucht eine gute Möglichkeit zur Selbstversorgung." Mit der Zeit steigen die Neumitglieder dann oft auch intensiver in die Zucht ein, wie Metzner betonte. "Die Mitgliederentwicklung ist positiv", sagte er - die Zukunft könne also kommen.

(fre)
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