Wermelskirchen "Gelbe Füße" für einen sicheren Schulweg

Wermelskirchen · Aufgemalte Füße auf Gehwegen rund um die Waldschule in Wermelskirchen sollen Kinder vor gefährlichen Situationen warnen. Zudem sollen Autos dadurch nicht mehr den Schulweg zuparken. Die Aktion funktioniert in anderen Städten bereits erfolgreich.

 Alina von der Waldschule wollte unter Aufsicht von Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint und der ehemaligen Konrektorin Monika Müller gestern den ersten "Gelben Fuß" auf dem Bürgersteig der Oststraße malen - doch die Farbe war zu flüssig.

Alina von der Waldschule wollte unter Aufsicht von Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint und der ehemaligen Konrektorin Monika Müller gestern den ersten "Gelben Fuß" auf dem Bürgersteig der Oststraße malen - doch die Farbe war zu flüssig.

Foto: J. Moll

Nicht jede Idee lässt sich auf Anhieb wie gewünscht umsetzen: Eigentlich wollten zwölf Jungen und Mädchen der Waldschule Am Vogelsang ihren Fußweg zur Schule über die Oststraße, wo es keinen Bürgersteig gibt, mit "Gelben Füßen" markieren. Diese Aktion sorgt bereits in vielen Kommunen für mehr Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr. Jetzt startet sie auch in Wermelskirchen - als Pilotprojekt im Bereich der Waldschule.

Das Problem dort: Immer wieder zwingen parkende Autos die Kinder vom Fahrbahnrand in die Straßenmitte, obwohl eine durchgezogene weiße Linie das Parken verbietet. Nach dem dritten Anlauf machten die Schüler gestern aber erst einmal Schluss, denn die von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellte Farbe erwies sich als zu dünnflüssig. Sie deckte den Asphalt nicht richtig ab und zerfloss auf dem grobkörnigen Straßenbelag. Die aufgemalten Füße verschwammen zusehends zu unförmigen Farbklecksen, obwohl Olav Dresbach vom Betriebshof den Asphalt zuvor mit einem Gasbrenner erwärmte, damit die Farbe schneller trocknet.

"Wir werden das demnächst mit Spraydosen oder einer dickflüssigeren Farbe noch einmal angehen", versprach der Technische Beigeordnete Dr. André Prusa. Auch die siebenjährige Leonie hatte sich mit einer Farbrolle versucht. Sie geht immer über die Oststraße zur Waldschule und ist guter Dinge, dass die Markierung etwas bringen wird: "Ich hoffe, dass es sich bessern wird und die Autofahrer darauf achten." Die gelben Füße zeigen immer ein Fußpaar - mal versetzt als Zeichen für "Gehen", mal nebeneinander als Signal für "Stopp", wenn die Kinder zum Beispiel eine Straße überqueren müssen. Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint hält das Einbinden der Kinder in diese Aktion für sinnvoll: "So verstehen sie es besser, identifizieren sich damit und erzählen es weiter."

Nach dem Start der Waldschule im Januar 2016 gab es Am Vogelsang trotz einer extra eingerichteten Elternhaltestelle einige Verkehrsprobleme, wie die ehemalige Konrektorin Monika Müller berichtete: "Es kann nicht sein, dass durch parkende Autos die Kinder mitten auf der Straße laufen müssen. Es muss hier dringend ein sichererer Schulweg her." Dieses Anliegen hatte die CDU-Ratsfrau bei der CDU-Aktion "Ge(h)spräch" dem Technischen Beigeordneten mitgeteilt.

Daraus folgte dann als erste Aktion das Markieren einer durchgezogenen Linie auf der Oststraße. "Das Parkverbot überprüfen die Politessen des Ordnungsamts, sie schreiben auch Knöllchen", stellte Prusa klar. Von 100 Autofahrern seien sechs renitent - die werde die Verwaltung aber mit Knöllchen in den Griff bekommen. Hohe Geschwindigkeiten seien in der Tempo-30-Zone eher "gefühlt", Messungen hätten ein anderes Ergebnis gebracht. "Wir denken darüber nach, Parkverbotsmarkierungen ebenfalls auf den Asphalt zu zeichnen", sagte Prusa, der in dem Wohngebiet einen Schilderwald verhindern möchte.

Die gelben Füße sollen künftig in Abständen von zwei bis drei Metern deutlich signalisieren, dass der Fahrbahnrand der Oststraße für Fußgänger vorbehalten ist. Prusa: "Wir werden es beobachten. Wenn wir feststellen, dass das gut ist, lässt sich diese Idee eventuell auf andere Standorte in der Stadt übertragen."

Angesichts der jeweils etwa 25 Zentimeter langen Füße in Gelb auf dem Asphalt ist Monika Müller zuversichtlich: "Dann sollte doch jeder wissen, dass dies ein Schulweg für die Kinder ist."

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort