Verpackungsmüll Gelbe Tonne in Wermelskirchen erst ab 2020 möglich

Wermelskirchen · Der Geschäftsführer des Bergischen Transportverbandes erläutert die Vor- und Nachteile der Gelben Tonne für Wermelskirchen.

 Bisher gibt es die Gelben Tonnen in der Region nur in Nümbrecht und Reichshof.

Bisher gibt es die Gelben Tonnen in der Region nur in Nümbrecht und Reichshof.

Foto: Bsen (Archiv)

Im Hauruckverfahren muss die Entscheidung über die Entsorgung des Verpackungsmülls in Wermelskirchen nicht gefällt werden. "Die derzeitigen Verträge laufen bis Ende 2019", sagt Burkhard Rösner, Geschäftsführer des Bergischen Transportverbandes (BTV). Allerdings wünscht er sich eine Einschätzung der Kommunen bis zur nächsten BTV Verbandsversammlung, die im November tagt. Und bis dahin erwarte er auch ein Gesprächsergebnis mit den Dualen Systemen.

Seine Rolle in der Diskussion? "Ich halte kein Plädoyer für die eine oder oder andere Variante", stellt Rösner im Gespräch mit unserer Redaktion klar. "Aber ich versuche, alle Informationen zu geben, die bei dieser schwierigen Entscheidung in der Gemeinde nützlich sein können." Derzeit stelle er bereits in den Kommunen des oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreises die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems vor. Bisher gibt es die Gelben Tonnen in der Region nur in Nümbrecht und Reichshof.

Auf der Plusseite der Gelben Tonne stehen eine gute Befüllbarkeit, eine bessere Hygiene und ein einmaliger Aufwand beim Verteilen. Nachteil beim Gelben Sack: Er muss immer wieder neu verteilt werden. Es seien immer weniger Geschäftsinhaber bereit, als Abholstelle für Gelbe Säcke zu fungieren. Wie berichtet, beklagen sie einen hohen Arbeitsaufwand, Platzbedarf durch Lagerflächen und die Rechtfertigung vor "Kunden", wenn die Gelben Säcke nicht rechtzeitig nachgeliefert wurden.

Als Nachteil der Tonne bezeichnet Burkhard Rösner den höheren Anteil an sogenannten Fehlwürfen: Einige Bürger entsorgen Restmüll in der Gelben Tonne, wenn die "Graue" voll ist. Mithin steigen nicht nur die Mengen an Abfall, die die Entsorger mitnehmen - statt 24 bis 27 Kilo pro Jahr und Kopf seien es 33 bis 37 Kilo. Vielmehr steigen für die Dualen Systeme auch die Kosten für die Entsorgung des Restmülls. Diese werden allerdings nicht auf die allgemeinen Abfallgebühren draufgeschlagen, weil es sich zum einen um zwei getrennte Entsorgungssysteme handelt: Beim Kauf eines verpackten Produkts zahlt der Kunde die Entsorgungskosten bereits mit - Stichwort "grüner Punkt". Beim Restmüll werden die Entsorgungskosten auf die Gebührenzahler umgelegt. Zum anderen könne man die Kosten für die Restmüllentsorgung aus den Gelben Tonnen nicht "kommunenscharf" berechnen. Heißt: Woher die Fehlwürfe stammen, lasse sich in der Sortieranlage gar nicht nachweisen und somit könne rein theoretisch auch nicht Kommune x zur Kasse gebeten werden. Letztlich könnten die Dualen Systeme nur über höhere Verpackungsgebührenden ihren Kostenaufwand minimieren, falls es tatsächlich mehr Fehlwürfe geben sollte.

Auch sei der Aufwand der Tonnenleerung größer als das Einsammeln der Gelben Säcke. Diese Art der Entsorgung weckt allerdings bei vielen Bürger Unmut: Die Lagerung im Haus sei ein Problem, so dass eine Reihe von Zeitgenossen die Säcke lange vor dem Abhol-Termin nach draußen stellen, was unhygienisch sei und für Schandflecke sorge.

Auch die Labilität der Säcke wird vielfach beklagt, sie reißen leicht auf, die Leichtverpackungen purzeln auf Gehwege oder werden bei Wind über die Straßen geweht.

(pd)
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