Wermelskirchen Gemeinde sucht Besuchsdienst-Helfer

Wermelskirchen · Dem Besuchsdienst der Gemeinde St. Michael, der Senioren zum Geburtstag eine Freude macht, gehen die Helfer aus. Derzeit besuchen 16 Ehrenamtliche über 400 Menschen ab 80 Jahren. Weitere Freiwillige werden dringend gebraucht.

 Maria Kalthoff hilft bei der Organisation des Besuchsdienst der katholischen Gemeinde St. Michael und gehört selbst zu den freiwilligen Helfern.

Maria Kalthoff hilft bei der Organisation des Besuchsdienst der katholischen Gemeinde St. Michael und gehört selbst zu den freiwilligen Helfern.

Foto: Hertgen

Man hört und liest es immer häufiger: Alte Menschen vereinsamen und finden keinen Kontakt mehr zu Gleichaltrigen, geschweige denn Anschluss an das soziale Leben außerhalb der eigenen vier Wände. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig wie oftmals auch unverständlich.

Daher kümmern sich in Wermelskirchen derzeit 16 ehrenamtliche Helfer darum, dass Senioren zumindest an ihrem Geburtstag die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wird. Sie allesamt kommen im Auftrag des Besuchsdienstes der katholischen Kirchengemeinde St. Michael, der allen Gemeindemitgliedern ab 80 Jahren zum Geburtstag einen Besuch abstattet und ein kleines Geschenk macht. Organisiert wird dieser Dienst unter anderem von Maria Kalthoff. "Es geht darum, den älteren Menschen eine Freude zu machen und zu zeigen, dass sie immer noch zur Gemeinde gehören", sagt Kalthoff, die selber zu den freiwilligen Helfern gehört.

Doch in jüngster Zeit ist ihr Engagement immer aufwendiger geworden, denn dem Besuchsdienst mangelt es an ehrenamtlichen Helfern. "Einige hatten einen ziemlich großen Bezirk abzudecken, das ist auf Dauer sehr anstrengend und wurde einigen zu viel." Daher ist Kalthoff gemeinsam mit Organisatorin Brigitte Krips derzeit händeringend auf der Suche nach weiteren "Besuchern". "Wir besuchen im Jahr über 400 Menschen, die vom Alter her in Frage kommen. Je mehr wir sind, desto geringer ist die Belastung für den einzelnen. Derzeit ist es pro Helfer ungefähr ein Besuch pro Woche", sagt Krips. Dabei spiele es keine Rolle, welchen Bezirk Interessierte übernehmen würden. "Auch wenn jemand nur die Senioren in seiner Straße oder Nachbarschaft besuchen möchte, würde uns das schon helfen."

Neue Interessierte würden vor Antritt des Besuchsdienstes auch eine kleine Schulung erhalten. "Wir erläutern, auf welche Themen man bei einem Besuch eingehen kann, wie man ins Gespräch kommt. Manchmal kann man auch Tipps für Gemeinde-Veranstaltungen geben und die Menschen anregen, sich doch noch einmal vor die Tür zu trauen", erzählt Maria Kalthoff. Aber letztlich gehe es hauptsächlich darum, den Besuchten ein paar schöne Minuten zu schenken. "Die Besuche dauern in der Regel etwa 30 Minuten. Wenn man auf eine Tasse Kaffee eingeladen wird, können es aber auch schon mal mehrere Stunden werden. Das ist immer unterschiedlich." Die Helfer werden von der Kirchengemeinde zusätzlich mit kleinen Geschenken ausgestattet, die sie dann überreichen können. Zudem wird vorher telefonisch geklärt, ob ein Besuch überhaupt gewünscht oder zeitlich möglich ist. "Einige wollen auch gar nicht besucht werden, aber die meisten freuen sich sehr darüber", weiß Maria Kalthoff.

So erginge es aber nicht nur den Besuchten, sondern auch den Gemeindehelfern selbst. "Schließlich ist es ja auch für uns schön und erfüllend, wenn wir anderen eine Freude bereiten können. Daher ist bei uns jeder herzlich willkommen, der sich vorstellen kann, solche Besuche ebenfalls durchzuführen", ergänzt Brigitte Krips.

(p-m)
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