Wermelskirchen Gemeinde überrascht Pfarrer-Ehepaar

Wermelskirchen · Seit 25 Jahren wirken Elke und Rüdiger Mielke in der evangelischen Kirchengemeinde Dabringhausen. Am Sonntag wurde das Pfarrer-Ehepaar in einer Feierstunde geehrt - es war eine gelungene Überraschung.

 Alexa Wende mit dem Pfarrer-Ehepaar Elke und Rüdiger Mielke während des Empfangs im Gemeindehaus.

Alexa Wende mit dem Pfarrer-Ehepaar Elke und Rüdiger Mielke während des Empfangs im Gemeindehaus.

Foto: Moll

Sonntagmorgen, kurz vor 10 Uhr in Dabringhausen: Rund um die evangelische Kirche sind die Parkplätze knapp, im Gotteshaus sind alle Plätze belegt. Unter den Gottesdienstbesuchern im Mittelschiff sitzt Pfarrerin Elke Mielke, ihr Blick streift erstaunt in die Runde. Vorne am Altar steht ihr Ehemann Rüdiger und waltet seines Amtes - heute ist er an der Reihe, den Gottesdienst zu halten. Auch er hat bemerkt, dass hier etwas Außergewöhnliches passiert, lächelt in Richtung der Gläubigen und sagt: "Ich halte mich an mein Programm!"

Seit 25 Jahren wirkt das Pfarrer-Ehepaar Mielke in der evangelischen Kirchengemeinde Dabringhausen, teilt sich dort eine Pfarrstelle. Dieses Jubiläum war für das Presbyterium und Kirchmeister Kay Büsing Anlass, eine Überraschungsfeier mit Gottesdienst und anschließendem Empfang für das beliebte Ehepaar zu organisieren - und auch wenn die ersten Einladungen bereits vor einem Jahr ausgesprochen wurden, sickerte nichts durch. Die Organisatoren und die Gemeinde waren im Vorfeld zum Schweigen "verdonnert" worden.

So kam Kay Büsing nach dem Gottesdienst erleichtert aus der Kirche: "Das hat geklappt. Die Überraschung ist gelungen. Alle haben tatsächlich dicht gehalten", sagte er. Dann musste alles ganz schnell gehen, schließlich konnte der Empfang im Gemeindehaus nicht bereits am Samstag vorbereitet werden, um nichts zu verraten. Bestuhlung, Dekoration, Getränke und Häppchen wurden flugs organisiert - und zahlreiche Gäste füllten das Gemeindehaus.

Unter ihnen viele Dabringhausener, Freunde und Wegbegleiter sowie der junge Chor "Up to date", der verstärkt durch Ehemalige auch den Gottesdienst mit Gesang bereichert hatte. Manch einer trat zu Ehren der Mielkes eine weite Reise an: So kam Pfarrerin Dorothea Böttcher, einst in Dabringhausen tätig, aus dem Westerwald, Architekt Jürgen Schmidt mit Ehefrau Hanne reiste aus Norderney an. Schmidt zeichnete 1996 für den Umbau des Gemeindehauses verantwortlich. Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Jutta Lambeck, sprachen Superintendent Hartmut Demski, Pfarrer Ulrich Parzany, Mielkes Freund aus Essener Tagen, Kay Büsing sowie Myrna Berkey-Prangenberg im Auftrag von Uli Abels von der freien evangelischen Gemeinde (GZD) persönliche Grußworte. Katrin und Dana Wengler, Almut Wendt, Martin Schübel sowie Malte Büsing gaben mit Gesang, Gitarre, Blockflöte und Klavier dem Empfang einen musikalischen Rahmen.

Spaßig ging es beim Grußwort des evangelischen Kindergartens in Dabringhausen zu: Leiterin Gerhild Heil bekam Unterstützung durch zwei Handpuppen, Vogel "Caruso" und Kamel "Kalle", gespielt und gesprochen von Erzieherin Alexa Wende. Während "Caruso" stets die Kindergarten-Gottesdienste begleitet, war "Kalle" ein Geschenk für Elke und Rüdiger Mielke, denn "Kalle" brauchte nach dem "Fortgang aus der Wüste" dringend ein neues "Zuhause".

Die Überraschung perfekt machte Mielkes Tochter Katharina, die aus Düsseldorf nach Dabringhausen anreiste. Mit dem Vorwand, ihren Geburtstag nachfeiern zu wollen, hatte sie dafür gesorgt, dass das Pfarrer-Ehepaar für den Tag keine weiteren Planungen gemacht hatte. "Die Rechnung ist aufgegangen", sagte Rüdiger Mielke und lachte. Und seine Frau Elke Mielke gab zu: "Das habe ich nicht für möglich gehalten, ich bin selten so fassungslos gewesen."

Die Gemeinde schenkte dem Ehepaar neben einer Wochenend-Reise zu Sohn Johannes drei Kerzenleuchter mit dem "Alpha-und-Omega"-Symbol, das aus Ornamenten eines Fenstergitters des Gemeindehauses gefertigt ist.

(RP)
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