Wermelskirchen Glimmende Zigarette löste das Feuer aus

Wermelskirchen · Die Polizei hat ihre Ermittlungen nach dem Feuer in dem Obdachlosenheim in Kenkhausen beendet - und die Brandursache ermittelt: Der fahrlässige Umgang mit Zigaretten hat den Zimmerbrand in der städtischen Unterkunft am Samstag in Kenkhausen ausgelöst.

 Bereits im vergangenen Jahr gab es ein Feuer in dem Obdachlosenheim in Kenkhausen: Am 13. Juli brannte ein Zimmer in der städtischen Unterkunft völlig aus. Eine Nachbarin rettete den Bewohner aus der Gefahrenzone.

Bereits im vergangenen Jahr gab es ein Feuer in dem Obdachlosenheim in Kenkhausen: Am 13. Juli brannte ein Zimmer in der städtischen Unterkunft völlig aus. Eine Nachbarin rettete den Bewohner aus der Gefahrenzone.

Foto: Moll (Archiv)

Das teilte Polizeisprecher Peter Raubuch am Dienstag mit. Verursacher sei der 63-jährige Obdachlose gewesen, der in den Flammen starb.

Wermelskirchen: Glimmende Zigarette löste das Feuer aus
Foto: Teifel

Es war bekanntlich nicht das erste Feuer in der Unterkunft: So brannte am 13. Juli 2013 ein Zimmer bereits komplett aus. Ein 57-Jähriger wurde mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Verursacht wurde das Feuer durch den fahrlässigen Umgang mit einer Kerze. Die Stadt hat erst nach dem zweiten Feuer innerhalb eines Jahres reagiert: In der Obdachlosenunterkunft werden schnellstmöglich Rauchmelder installiert.

Im Internet haben sich in den vergangenen Tagen Wermelskirchener Bürger zusammengeschlossen, die aktiv werden und den Obdachlosen künftig helfen möchten, um einen weiteren verheerenden Brand zu verhindern. Die Ehrenamtler möchten nach BM-Informationen erreichen, dass in Zukunft regelmäßig kontrolliert wird, ob es den obdachlosen Menschen in der Unterkunft gut geht, ob sie ärztliche Hilfe benötigen oder ob mögliche Gefahren von technischen Geräten ausgehen. Auch die Funktionalität der Rauchmelder soll dann regelmäßig überprüft werden. Um diese Aufgaben zu koordinieren und zu bewältigen, möchten sich die Ehrenamtler in einem Team zusammenschließen. Die ersten Schritte und Ideen sollen zunächst anonym unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen werden. "Wir müssen erstmal Vertrauen zu den Obdachlosen aufbauen. Wir möchten die Menschen nicht belehren, müssen ihre Privatsphäre schützen", sagt eine Mitinitiatorin im Gespräch mit der BM. Man stehe bereits in Kontakt mit dem Ordnungsamt. Von städtischer Seite soll nach BM-Informationen Unterstützung zugesagt worden sein.

Dirk Wartmann, stellvertretender Bürgermeister und Ratsmitglied der WNKUWG, nimmt das Feuer in Kenkhausen und das damit verbundene Engagement einiger Wermelskirchener zum Anlass, um auch die 2012 gegründete Bürgerplattform "Wir sind Wermelskirchen" (WSW) wieder mit Leben zu füllen. Die Plattform war ins Leben gerufen worden, um städtischen Einrichtungen und Vereinen ehrenamtlich zu helfen. Freiwillige Leistungen, die in Zeiten des Sparens von der Stadt gestrichen werden, sollen durch ehrenamtliches Engagement aufgefangen werden.

Zuletzt war die Plattform nicht mehr aktiv, weil schlichtweg die Nachfrage fehlte. Wartmann hofft, dass sich dies bald wieder ändern wird. Das Feuer in Kenkhausen und die Reaktionen im Internet zeigen laut Wartmann, dass es viele Bürger gebe, die nach solchen Ereignissen helfen möchten - dass ihnen aber oft ein fester Anlaufpunkt fehle, um alles zu koordinieren. "Viele weitere Dinge werden im Internet diskutiert, konkret wird es aber oft nicht. Das ist schade", meint Wartmann.

Der stellvertretende Bürgermeister wünscht sich, dass sich nach der Kommunalwahl wieder Politiker und interessierte Bürger finden, die sich bei "WSW" engagieren. "Wir müssen Synergieeffekte besser nutzen", meint Wartmann und fügt an: "Wichtig ist, dass Dinge vorangetrieben werden - nicht reden, handeln." Auch der stellvertretende Bürgermeister wird bei einem ersten Treffen der Ehrenamtler dabei sein, um die Obdachlosen künftig zu unterstützen.

(RP)
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