Wermelskirchen Großer Kunstrasenplatz im Eifgen? Vereine skeptisch

Wermelskirchen · Über den aktuellen Planungsstand in Sachen Kunstrasen-Sportplätze in Wermelskirchen informierte der Vorsitzende des Sportausschusses, Karl-Heinz Wilke, bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes. Dafür erntete das CDU-Stadtratsmitglied nicht nur Wohlwollen in den Reihen der etwa 30 Vereinsvertreter.

"Wir haben in Wermelskirchen einen hohen Bedarf an Kunstrasen-Flächen. Deshalb ist es erklärter Wille des Sportausschusses, 2016 eine Kunstrasenanlage zu bauen", sagte Wilke. Vorgesehen sei ein Großspielfeld am Höferhof und mindestens ein Kleinspielfeld im Eifgenstadion. Die Politik habe aber jetzt die Gutachter der Universität in Wuppertal damit beauftragt, zu prüfen, ob und wie auch im Eifgen ein Großspielfeld umsetzbar sei. "Wir sind der Ansicht, dass es Sinn macht, wenn wir schon investieren, dann direkt eine Großfläche im Eifgen zu installieren. So kann ein Nutzen über einen Fußball hinaus, zum Beispiel für Leichtathletik im Schulsport ermöglicht werden", erläuterte Wilke.

Deshalb werde er auch die für den 18. November geplante Sitzung des Sportausschusses absagen und eine Sondersitzung im Dezember einberufen, weil erst bis dahin die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen. Dann werde der Ausschuss entscheiden, welcher Platz zuerst - also in 2016 - gebaut werden soll. Um Geld zu sparen, könne zum Beispiel der Sportplatz in Tente stillgelegt werden, dessen Unterhalt den städtischen Haushalt jährlich mit knapp 50.000 Euro belastet und der nicht mehr benötigt würde, wenn ein Kunstrasen-Großspielfeld im Eifgen entstünde.

Auch wenn alle Sportvereine natürlich Kunstrasenplätze wollen, folgten die Anwesenden nicht einhellig der politischen Linie Wilkes. So äußerte Dirk Hohlmann (Tura Pohlhausen) seine Sorge, dass bei einem Bau im Eifgenstadion die Anlage am Höferhof womöglich auf unbestimmte Zeit verschoben werde: "Das wollte der Stadtsportverband so nicht - und das wollen wir auch nicht." DTV-Vorsitzender Andreas Gall fügte hinzu: "Der Sportplatz in Tente kann nicht einfach wegfallen. Den nutzen wir als Ausweichplatz, weil der Höferhof nicht ausreichend Kapazität für unseren Bedarf hat." Er sagte aber auch: "Wir werden den Bau eines Kunstrasenplatzes in Wermelskirchen mit 100.000 Euro unterstützen."

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort