Wermelskirchen Hälfte der Telegrafenpassage steht leer

Wermelskirchen · Das Stadt-Karree erweist sich als harte Konkurrenz für die Passage. Die Hälfte der Gewerbeflächen im Erdgeschoss steht leer. Verwalter hat Probleme mit Vandalismus in der Tiefgarage - jetzt wird eine Kamera installiert.

 Große Glasflächen, leere Geschäfte: In der Telegrafenpassage steht im Erdgeschoss die Hälfte der Flächen leer.

Große Glasflächen, leere Geschäfte: In der Telegrafenpassage steht im Erdgeschoss die Hälfte der Flächen leer.

Foto: JürgenMoll

Die Telegrafenpassage ist in die Jahre gekommen. Der Zustand ist mittelmäßig, wie die Eigentümerin selbst eingesteht. Seit gegenüber das Stadt-Karree mit seinen Ladengeschäften geöffnet hat, leeren sich die Gewerbeflächen in der fast 20 Jahre alten Passage: Einige Mieter wechselten die Straßenseite. Die Hälfte der Ladenfläche im Erdgeschoss der Passage steht leer. Das führt sogar so weit, dass über eine Senkung der Mietpreise nachgedacht wird, um die restlichen Geschäfte nicht nur zu halten, sondern auch um neue in das Objekt zu bekommen.

Als 1997 die Telegrafenpassage als 20-Millionen-Mark-Projekt von Investor Stephan Nöcker angekündigt und ein Jahr später verwirklicht wurde, war die Immobilie der große Heilsbringer für die Innenstadt. Doch nach Nöckers Absturz wechselte die Immobilie mehrfach den Besitzer - die Eigentümerin ist seit einigen Jahren die REO Real Estate Opportunities GmbH - früher in Frankfurt, heute in Hamburg. Es gab keinen Verkauf, wie schon gemunkelt wurde, sondern nur einen Verkauf auf Gesellschaftsebene.

Inzwischen hat auch die Verwaltung gewechselt. Zuständig ist jetzt Marcus Schneider von IC Property Management. Er beschrieb nach Rücksprache mit der Eigentümerin den Zustand des Objektes als mittelmäßig. "Wir haben immer wieder Probleme mit Vandalismus im Parkhaus." Dort wurden Kassenautomat und Schranke immer wieder mutwillig zerstört, so dass Dauerparker nicht immer einen Stellplatz erhielten. Nun wird das Parkhaus per Kamera überwacht, und die Dauerparkplätze werden in die obere Etage verlegt und beschriftet.

Als problematisch sieht er namens der Eigentümerin die Situation mit dem Stadt-Karree. Dort werde angeblich mit sehr geringen Mietpreisen geworben. "Hier sind wir in der Prüfung, so dass wir gegebenenfalls unsere Mietpreise anpassen."

Zu einer möglichen Vermietung der freien Flächen an Kodi sagte er: "Aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Mietinteressenten nehmen wir dazu nicht Stellung."

Inzwischen wechselte auch der Frisör - eine neue Inhaberin wurde gefunden und übernimmt auch die Möblierung. Eine Steuerberatungsgesellschaft bezieht Fläche im ersten Obergeschoss.

Von den 1630 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss, aufgeteilt in 17 Einheiten, stehen sechs Einheiten mit 818 Quadratmetern leer. "Für das Objekt sind jetzt einige Sanierungsmaßnahmen geplant, die zeitnah umgesetzt werden sollen", kündigte Schneider an. Nach der Lösung vor allem der Probleme im Parkhaus hofft er, dass die bestehenden Mieter gehalten werden können und das Objekt auch attraktiver für neue Mietinteressenten wird.

Inzwischen hat ein ortsansässiger Makler die Betreuung der Vermietung übernommen Schneider spricht von verschiedenen Vermarktungsstrategien, wie die Fläche am Markt angeboten werde.

(RP)
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