Wermelskirchen Hallenbad - Hibst warnt vor Kostenexplosion

Wermelskirchen · Der Kämmerer befürchtet, dass ein Neubau bis zu 15 Millionen Euro kostet. Zeitplan ist noch unklar.

Bürgermeister Rainer Bleek brachte es im Haupt- und Finanzausschuss auf den Punkt: "Es ist unstrittig, dass wir ein neues Hallenbad brauchen. Wir müssen dieses Neubau-Projekt aber auch im Haushalt darstellen." Und genau das wird eine Herausforderung, denn ein Neubau wird mindestens 8,3 Millionen Euro kosten. Und die Stadt Wermelskirchen befindet sich bekanntlich im Haushaltssicherungskonzept, das heißt, die Kommunalaufsicht überwacht jede Investition und kann gegebenenfalls ihr Veto einlegen.

Kämmerer Bernd Hibst trat bei der politischen Diskussion auf die Bremse. Er machte noch einmal deutlich, mit welchen finanziellen Unklarheiten ein Hallenbad-Neubau verbunden ist. "Es gibt bei den Kosten Unsicherheiten von bis zu 50 Prozent", betonte er. "Wenn es schlecht läuft, kann ein solcher Neubau auch 15 Millionen Euro kosten." Damit wäre die Investition fast doppelt so hoch wie im bisherigen Beschlussvorschlag kalkuliert.

Außerdem sei es laut Hibst unmöglich, im Frühjahr 2017 detaillierte Pläne für einen Neubau vorzulegen. "Eine Fachplanung im Jahr 2017 ist mehr als unwahrscheinlich", stellte der Kämmerer klar.

Im Sportausschuss hatte die Politik zuletzt einen Grundsatzbeschluss gefasst, das Quellenbad nicht mehr zu sanieren, sondern es durch ein neues Bad zu ersetzen. Im Haupt- und Finanzausschuss hatten die Fraktionen noch Beratungsbedarf. Sie einigten sich darauf, bis zur Ratssitzung am kommenden Montag mit der Verwaltung die weitere Vorgehensweise mit einem realistischen Zeitplan für einen Hallenbad-Neubau abzustimmen. Im Stadtrat soll ein entsprechender Beschluss gefasst werden. "Wir sollten eine Entscheidung erst treffen, wenn der Haushalt für 2017 vorliegt. Wir kennen zurzeit noch keine Eckpunkte", forderte Manfred Schmitz-Mohr (Büfo).

Die bislang kalkulierten Kosten für ein neues Hallenbad von etwa 8,3 Millionen Euro für die mittlere Bauvariante bilden aktuell laut Hibst nur etwa 85 Prozent der Gesamtkosten ab. Der Kämmerer appelliert an die Politiker, sich beim Bau und Betrieb auf das wirklich Notwendige zu beschränken.

(ser)
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