Wermelskirchen Haus Vogelsang startet nach Verzögerung durch

Wermelskirchen · Seit August laufen die Bauarbeiten für das neue Gebäude. Dort finden 39 Senioren in drei Bewohneretagen Platz. Die Kosten steigen um knapp eine Million Euro auf 5,3 Millionen Euro.

 Am Vogelsang wird fleißig das Fundament des neuen Gebäudes gegossen. Der Neubau soll Ende 2017 fertig sein.

Am Vogelsang wird fleißig das Fundament des neuen Gebäudes gegossen. Der Neubau soll Ende 2017 fertig sein.

Foto: Moll

Über ein halbes Jahr tat sich auf der Baustelle am Vogelsang nichts. Doch inzwischen haben die Bauarbeiter Einzug gehalten. Denn der Zeitplan liegt fest: In etwa einem Jahr soll der Neubau am Altenzentrum Haus Vogelsang fertig sein. Dann sollen dort wieder 39 Senioren einziehen - genau die gleiche Zahl wie vor dem Abriss. Aber eben in ein modernes Gebäude.

Das Altenzentrum wird nicht vergrößert. Das ist eine klare Ansage des Trägers, der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH der Diakonie. Im ehemaligen Altbau gab es 37, im neuen Gebäude werden es 39 Plätze sein. "Es war nie vorgesehen, dass wir größer werden. Die Atmosphäre und unsere Arbeit im Haus Vogelsang sind geprägt davon, dass es hier überschaubar ist. Und das soll so bleiben. Aber die Qualität wird mit dem neuen Gebäude deutlich steigen", verspricht Heidi Popko, Leiterin des evangelischen Altenzentrums.

Der Altbau, der 1952 bei seiner Eröffnung das Maß der Dinge war, entsprach mit Etagen-Duschen und -Toiletten in keiner Weise den heutigen Ansprüchen. Spätestens 2018 wäre das Gebäude nach dem Pflegestärkungsgesetz nicht mehr tragbar gewesen.

Das milde Wetter zum Jahreswechsel machte es möglich, dass noch 2015 mit dem Abriss begonnen wurde. Doch dann stockte es. Jedenfalls für Außenstehende. Eine Sicherungsmauer stand noch, aber auf der Baustelle tat sich nichts mehr. Für Architekt Claus Schwanke, Prokurist und Leiter des Bereiches Bau und Liegenschaften der Rheinischen Gesellschaft, war das nicht ungewöhnlich. "Wir hatten noch Mittel in 2015 frei für den Abriss. Die haben wir bis zum 31. Dezember 2015 eingesetzt." Dann aber erst wurden die Bauanträge eingereicht. Am 25. April 2016 gab es dann die Baugenehmigung, und erst konnten die Ausschreibungen gefertigt und verschickt werden.

Vier Monate für eine Baugenehmigung? Das hört sich lang an. Schwanke sieht das anders. Das Verfahren sei reibungslos abgewickelt worden und die Zeit für diese Größenordnung nicht ungewöhnlich.

Dann aber kam die böse Überraschung: Nur zaghaft gingen die Rückläufer ein. "Die Unternehmen hatten die Auftragsbücher voll. Der Bauboom sorgte dafür, dass wir die Aufträge nicht so schnell vergeben konnten", berichtet Schwanke. Doch jetzt habe man einen leistungsstarken örtlichen Unternehmer für die Rohbauarbeiten gefunden. Im August wurde mit den Ausschachtungen für die Fundamentierungsarbeiten begonnen. Ebenso erfolgte der Restabriss einer Sicherheitsmauer am Gebäude.

Der Neubau werde nun sukzessive hochgezogen. Es gibt drei Bewohneretagen für jeweils 13 Personen. "Wir rechnen mit einer Fertigstellung Ende 2017. Ein Richtfest wird es nicht geben. Wir werden die Einweihung gebührend feiern", kündigte Schwanke an.

Die Baukosten sind deutlich gestiegen. Von 4,4 Millionen auf 5,3 Millionen Euro. Der Kreis als Heimaufsicht wie auch der Landschaftsverband haben die neuen Gesamtbaukosten genehmigt. Darin sind nicht nur der Neubau und der Verbindungsbau, sondern auch die Abrisskosten, die in der ersten Veranschlagung nicht enthalten waren. Und natürlich auch höhere Kosten durch den anhaltenden Bauboom.

(RP)
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