Wermelskirchen Hobby-Rennfahrer feiern zwei Meistertitel

Wermelskirchen · Der MSC Dhünn hat eine erfolgreiche Saison hinter sich. Philipp Albuschat und Rainer Zimmermann gewannen in ihren Klassen.

 Clubabend beim MSC Dhünn: Björn Jäger, Manuel Schönherr, Philipp Albuschat, MSC-Pressesprecher Gerry Diel, und Rainer Zimmermann (v. l.) blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück.

Clubabend beim MSC Dhünn: Björn Jäger, Manuel Schönherr, Philipp Albuschat, MSC-Pressesprecher Gerry Diel, und Rainer Zimmermann (v. l.) blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück.

Foto: Moll

In die Formel 1 schafft's nicht jeder. Was also tun, wenn man sich trotzdem für Motorsport interessiert und nicht nur Zuschauer vor dem Fernseher sein will? Vier Wermelskirchener haben die Antwort gefunden. Sie sind in den Motorsportclub Dhünn (MSC) eingetreten und nehmen seit Jahren an den deutschen Amateur Rundstreckenmeisterschaft teil - und das mit großem Erfolg. Philipp Albuschat und Rainer Zimmermann holten sich die Meistertitel ihrer Klassen, Manuel Schönherr und Björn Jäger wurden gemeinsam Zweiter. "Es gab viele schöne Zweikämpfe auf der Strecke. Aber auch nach den Rennen haben wir zusammen immer großen Spaß", sagt Albuschat.

Alle vier Hobby-Rennfahrer treten in Sprintrennen an, die etwa 20 bis 30 Minuten dauern. Pro Veranstaltung, von denen es in einer Saison sieben gibt, werden nach einem Training an zwei Tagen zwei Qualifikation und zwei Rennen gefahren. "Die Jungs fahren in den selben Rennen, sind aber je nach Fahrzeug in unterschiedlichen Klassen unterwegs", erklärt Gerhard "Gerry" Diel, Pressesprecher des MSC. Björn Jäger und Manuel Schönherr treten in einer Klasse an, die Rennwagen mit verbesserten Motoren erlaubt, während Albuschat und Zimmermann mit Serienfahrzeugen unterwegs sind. "Trotzdem sind wir sozusagen die schlechtesten hier am Tisch - wir sind ja nur Zweiter geworden", sagt Jäger lachend.

Er und sein Kumpel Manuel stiegen vor über 20 Jahren in den Rennsport ein. Damals fuhren die beiden noch Kart - aber schon da ging es durch ganz Deutschland. "Mein Vater hat mich, meinen Bruder und Björn sogar bis nach Kempten ins Allgäu zu einem Rennen gefahren", erinnert sich Schönherr. Dadurch hatten die beiden Blut geleckt und stiegen irgendwann auf größere Fahrzeuge um. Heute fahren sie über Rennstrecken wie den Nürburgring, den Hockenheimring oder sogar auf Kursen in Tschechien. "Ich hätte mir nie vorgestellt, welche Kosten da zusammenkommen", sagt Jäger. Zusammen hat das Quartett in der abgelaufenen Saison rund 30.000 Euro ausgegeben. "Das ist zwar viel Geld, aber immer noch die günstigste Möglichkeit, überhaupt Motorsport zu betreiben", sagt Schönherr. Neben dem finanziellen Aufwand sind auch die Hobbysportler auf Sponsoren und Unterstützung angewiesen. Auf diesem Weg kam Björns Vater Rainer Zimmermann zum Motorsport.

"Die Jungs haben jemanden für die Verpflegung gebraucht, das habe ich übernommen", erzählt Zimmermann. Am Rande der Rennstrecke kam dann aber auch in ihm der Wunsch auf, mal selbst hinter dem Steuer zu sitzen. "Und so haben wir unseren Koch verloren", sagt Jäger lachend. In der vorigen Saison holte sich Zimmermann die Meisterschaft in Klasse 2, wie schon bei seinem ersten Start 2015.

Philipp Albuschat hat sich für die im April beginnenden Rennen keine Ruhe verordnet. Der 28-Jährige wurde in den letzten beiden Saisons Meister der Klasse 4 und will diesen Erfolg mit seinem Golf GTI wiederholen. "Es sei denn, mir kommt die Meisterschule dazwischen, das geht dann doch vor", sagt Albuschat mit einem Augenzwinkern. Falls es so kommt, wird ihm nicht nur der Nervenkitzel auf der Rennstrecke, sondern auch das Drumherum fehlen. "So ein Rennwochenende ist wie ein Familienausflug", findet Albuschat. Und man hilft sich im Lager der Hobby-Fahrer auch gegenseitig, wenn mal ein Bauteil fehlt. Den Konkurrenz-Gedanken gibt es nur auf der Strecke. Schönherr: "Nach dem Rennen wird dann gemeinsam gegrillt und getrunken."

(kron)
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