Wermelskirchen Hoffnungsschimmer für Inklusionsprojekt an Schulen

Wermelskirchen · In der nächsten Sitzung des Stadtrates am kommenden Montag fällt eine Entscheidung, ob das erfolgreiche Inklusionshelfer-Projekt an den Grundschulen und der Sekundarschule über das laufende Schuljahr hinaus fortgesetzt werden kann oder ob es eingestellt werden muss. Die große Mehrheit der Fraktionen im Schulausschuss stimmte gestern Abend für einen Antrag der WNKUWG, das Projekt fortzusetzen und zur Finanzierung 70.000 Euro bereitzustellen. Karl Springer (AfD) und Stephan Theil (FDP) enthielten sich.

Wermelskirchen: Hoffnungsschimmer für Inklusionsprojekt an Schulen
Foto: Hertgen Nico

Knackpunkt für die Zukunft des Projektes ist die Finanzierung. Die Inklusionspauschale des Landes (56.000 Euro pro Jahr), die für das Projekt verwendet wird, ist aufgebraucht. Die Stadt hat bislang ohne Erfolg nach anderen Fördermitteln gesucht, um die Lücke von knapp 80.000 Euro für 2016 zu schließen. Die Lebenshilfe als Träger erklärt sich bereit, 10.000 Euro zur Finanzierung beizusteuern.

In der politischen Diskussion geht es nun um die Frage, ob die Stadt die finanzielle Lücke mit Haushaltsmitteln schließen soll. Da es sich bei diesem Projekt um eine sogenannte freiwillige Leistung handelt, müssten die 70.000 Euro an einer anderen Stelle im städtischen Haushalt eingespart werden. Der Stadtrat kann aber beschließen, Inklusion als pflichtige Aufgabe und nicht als freiwillige Leistung zu betrachten - so argumentiert die WNKUWG in ihrem Antrag nach einer Auskunft der Kommunalaufsicht. Dann müssten Haushaltsmittel zur Finanzierung des Projekts bereitgestellt werden. Im Fachausschuss sprach sich bereits die große Mehrheit dafür aus, diesen Weg einzuschlagen, um das Projekt zu retten.

Zuvor hatten Beigeordneter Jürgen Graef, Schulleiterin Friederike Kelzenberg-Gerloff, Berater Herbert Schiffmann, Elternvertreterin Maike Sachser und Bernhard Römer (Lebenshilfe) noch einmal die vielen Vorzüge des Projektes hervorgehoben. Tenor: Man sollte alles daran setzen, um die Inklusionshilfe an den Schulen fortzusetzen. "1500 Kinder und Jugendliche in dieser Stadt profitieren von der Arbeit der acht Inklusionshelferinnen an den Schulen", betonte Schiffmann. Und Graef fügte an: "Dieses Projekt ist beispielhaft in NRW." Für ihn sei es zunächst einmal wichtig, die Finanzierung für das nächste Jahr zu sichern. "Es wäre nämlich fatal, wenn das Projekt jetzt stirbt und im kommenden Jahr die Fördermittel fließen", sagte der Beigeordnete. "Der Stadtrat soll beschließen, dass es zur Pflichtaufgabe wird, um die Finanzierung zu sichern. Am 11. August beginnt bereits das neue Schuljahr, es muss schnell eine Entscheidung her", meinte Monika Müller (CDU).

(ser)
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