Wermelskirchen Horst Eisenmenger gibt Organisation ab

Wermelskirchen · 25 Jahre hat der Wirt der Gaststätte Höller den Karnevalistischen Frühschoppen organisiert. Am 12. November übergibt er den Staffelstab an André Katzwinkel von der Gaststätte Junker in Dreibäumen. Der Rückzug bedeutet nicht die Rente.

 Horst Eisenmenger, hier eine Aufnahme von 2009, feiert im März seinen 75. Geburtstag. Er pflegt gute Kontakte zum Kölner Karneval.

Horst Eisenmenger, hier eine Aufnahme von 2009, feiert im März seinen 75. Geburtstag. Er pflegt gute Kontakte zum Kölner Karneval.

Foto: hans dörner (archiv)

Der Grandseigneur der Gastronomie und Gründer der Kultveranstaltung lädt für den 12. November zu seinem letzten Karnevalistischen Frühschoppen. Danach gibt Horst Eisenmenger, Wirt der Gaststätte Höller, den Staffelstab weiter an André Katzwinkel von der Gaststätte Junker in Dreibäumen. "Ich bin ein alter Hund und freue mich darauf, in Zukunft beim Karnevalistischen Frühschoppen auch einmal als Gast mitfeiern zu können", sagt Eisenmenger in der für ihn typisch humorvollen Art. Mit dem Rückzug als Veranstalter des närrischen Events ist kein Schritt in die Rente verbunden. Die Gaststätte Höller wolle er so lange führen, wie "der Himmel brennt".

Eisenmenger, der glaubt, den 25. Karnevalistischen Frühschoppen ("Ich meine, 1992 war der erste"), anzubieten, ist es gelungen, ein Event zu schaffen, das in der fünften Jahreszeit in Wermelskirchen Kultstatus erlangt hat. Die heimelige, gemütlich-familiäre Atmosphäre hat dazu genauso beigetragen, wie Eisenmengers Kontakte zu den Netzwerken im Kölner Karneval. "Ich habe fast immer die Künstler bekommen, die ich haben wollte", erzählt er stolz. So werden am Sonntag, 12. November, ab 11.11 Uhr unter anderem "Der Bauer und der Wiener" und "Feuerwehrmann Kresse" mit von der Partie sein.

Als Markus Homburg, mit dem Eisenmenger bis heute in Sachen Narretei zusammenarbeitet, von Wermelskirchen auszog, um im Kölner Karneval Karriere zu machen, sah der Höller-Wirt, der im März 2018 seinen 75. Geburtstag feiert, die Chance, einen närrischen Frühschoppen auf die Beine zu stellen. "Man braucht die Kontakte, auch Freundschaften und den Willen", sagt Eisenmenger. Sein größter Trumpf: Er hatte immer den richtigen Riecher für die Künstler in der "Bütt", suchte immer die passenden Akteure für "sein" Publikum heraus. Und das ist nicht unbedingt das moderne Partyvolk, das selbst im Karneval noch Schlagermusik hören will, sondern sind die Besucher, die humorige Verzällcher und Krätzcher hören wollen.

Zum Karnevalistischen Frühschoppen von Eisenmenger fanden närrische Größen wie "Doof Nuss", "Jupp vom Kegelclub", das Altstadt-Duo, der "Weltenbummler" oder der "Tuppes vom Land" den Weg nach Wermelskirchen. "Krätzchensänger Ludwig Sebus war sensationell", sagt Eisenmenger. Gerne denkt er auch an die Auftritte von Jutta Gersten zurück, die einst bei der TV-Sendung "Dalli Dalli" an der Seite von Hans Rosenthal wirkte: "So eine feine Frau mit einem Repertoire von Stunden." Nur ein Mal hatte Eisenmenger bei der Organisation Pech: "Eigentlich war Marie-Luise Nikuta für einen Auftritt verpflichtet. Leider musste sie krankheitsbedingt absagen."

Zumindest zurzeit verspürt Eisenmenger noch keine Wehmut, bei dem Gedanken, dass der letzte närrische Frühschoppen vor der Tür steht, den er organisiert: "Ich bin im Moment auf diesen Tag fixiert, damit dann alles gut klappt und die Gäste es wieder klasse finden." Über die Zukunft "seiner" Veranstaltung macht er sich keine Sorgen: "André Katzwinkel ist der richtige Mann dafür. Es wird in vollem Umfang weiter gehen, weil er sich da wirklich hineinkniet. Wir müssen nur mal sehen, wo der Frühschoppen dann steigt." Katzwinkel, der designierter Prinz im Dabringhauser Dreigestirn für die anstehende Session ist, sei immer schon mit einer großen Runde beim Karnevalistischen Frühschoppen zu Gast gewesen, und auch darüber hinaus hätten sich die Wirte häufig gegenseitig besucht.

Der letzte Karnevalistische Frühschoppen unter Regie von Eisenmenger findet in der Gaststätte Höller am Sonntag, 12. November, ab 11.11 Uhr statt. Tickets: 25 Euro, in den Gaststätten Höller und Junker.

(RP)
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