Wermelskirchen Illegales Taubenfüttern bleibt ein Problem

Wermelskirchen · In der Innenstadt werden wieder vermehrt Tauben von Passanten gefüttert. Am Rathaus tummelten sich zuletzt bis zu 30 Vögel, verdreckten Sitzbänke und Gehwege. Stadtverwaltung sieht keine Plage - sie erstattet Anzeige, wenn sie jemanden beim illegalen Füttern erwischt.

 Etwa 20 Tauben verdrecken die Sitzbank und den Gehweg an der Bushaltestelle am Rathaus - am Donnerstagabend wurden sie von Jugendlichen gefüttert.

Etwa 20 Tauben verdrecken die Sitzbank und den Gehweg an der Bushaltestelle am Rathaus - am Donnerstagabend wurden sie von Jugendlichen gefüttert.

Foto: Joachim Rüttgen

Es ist ein Problem, das viele Wermelskirchener extrem ärgert und seit einigen Tagen wieder verstärkt in der Innenstadt zu beobachten ist: Es werden wieder vermehrt Tauben von Passanten gefüttert. Vor allem an der Bushaltestelle vor dem Rathaus tummelten sich in den vergangenen Tagen teilweise bis zu 30 Vögel, pickten Brotkrümel und Brötchenreste vom Boden auf, verdreckten mit ihrem Kot die Sitzbank der Haltestelle sowie den Gehweg. Auch im Verbindungsweg zwischen Telegrafen- und Kölner Straße zeigt der Taubenkot, der sich in die Pflastersteine "frisst", dass dort ein beleibter Treffpunkt für Tauben zu sein scheint.

Mehrere verärgerte BM-Leser fragten jetzt am "Bürgermonitor" unserer Redaktion, warum die Stadtverwaltung nicht gegen das Füttern der Tauben vorgehe. "Das Taubenfüttern ist illegal", stellt Beigeordneter Jürgen Graef klar. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes müssten die Menschen beim Füttern jedoch antreffen, um etwas unternehmen zu können. "Wenn wir jemanden erwischen, können wir die Personalien aufnehmen und Anzeige erstatten", sagt Graef.

 Als die jungen Leute darauf aufmerksam gemacht wurden, dass dies verboten sei, hörten sie mit dem Füttern auf.

Als die jungen Leute darauf aufmerksam gemacht wurden, dass dies verboten sei, hörten sie mit dem Füttern auf.

Foto: Joachim Rüttgen

Taubenfüttern im öffentlichen Raum sei ein Verstoß gegen die öffentliche Ordnung. Eine Plage sieht er in Wermelskirchen aber nicht, weshalb auch keine Notwendigkeit bestehe, eine sogenannte Taubenvernichtungsaktion zu starten. Die Situation sei auch nicht vergleichbar mit Großstädten, in denen sich hunderte Tauben in den Zentren tummeln. In der Wermelskirchener Innenstadt sei es aus seiner Sicht auch so, dass Leute, etwa an Bushaltestellen, öfter Brotreste oder andere Lebensmittel einfach auf den Boden fallen lassen, an denen sich die Tauben dann bedienen. Gleichwohl könne er den Ärger der Bürger nachvollziehen. "Unsere Politessen sind bereits informiert, verstärkt auf das Füttern von Tauben zu achten", versichert Graef. Die Außendienstmitarbeiter seien angewiesen, Personen, die Tauben fütterten, sofort anzusprechen und das Füttern zu unterbinden. Die Mitarbeiter könnten aber nicht 24 Stunden lang im Dienst sein. Er werde mit Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann prüfen, ob die Verwaltung präventiv etwas gegen das Taubenfüttern unternehmen könne.

Für eine Verbesserung der Sauberkeit und Ordnung in der Innenstadt soll ein vor kurzem eingestellter Mitarbeiter im Ordnungsamt sorgen. Die Stelle "Kommunaler Ordnungsdienst" (KOD) war von der Politik gefordert und jetzt eingerichtet worden. Das Ziel ist klar formuliert: "Wir möchten den Kommunalen Ordnungsdienst hauptsächlich nach den normalen Dienstzeiten des Ordnungsamtes einsetzen, also abends, nachts und an Wochenenden", sagt Graef.

Aus Sicherheitsgründen werde der Mitarbeiter aber nie alleine durch die Stadt gehen. Bei Großveranstaltungen, zum Beispiel zur Kirmes oder an Matinee, könnte er im Team mit der Polizei unterwegs sein. Aber auch mit eigenem städtischen Personal soll der Mitarbeiter in Zukunft die Kontrollen in der Stadt verstärken. "Wir ändern zurzeit den Dienstplan und schauen, wie man die Arbeitszeit der Mitarbeiter am besten aufteilen kann", sagt der Beigeordnete.

(ser)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort