Wermelskirchen In Wermelskirchen sind sechs hausärztliche Zulassungen frei

Wermelskirchen · Im Stadtgebiet Wermelskirchen sind derzeit sechs hausärztliche Zulassungen unbesetzt - im Rheinland insgesamt 215. Diese Zahl nannte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland, Dr. Frank Bergmann, jetzt in einem persönlichen Brief an Rainer Deppe (CDU). Der Landtagsabgeordnete hatte den Fall der Hausarztpraxis Sachser aufgegriffen und den Vorsitzenden kontaktiert.

Für die Arztpraxis des gestorbenen Hausarztes Thomas Sachser ist noch kein Nachfolger gefunden worden. Bis Ende September hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) eine Vertreterregelung genehmigt. "Im Falle der Hausarztpraxis Sachser arbeiten wir mit Hochdruck an einer Besetzung", schreibt Bergmann. Die KV denke dabei auch daran, dass Hausärzte aus der Region den Praxisbetrieb an der Thomas-Mann-Straße in Form einer "Zweigstelle" oder Praxis-Filiale fortführen. Eine Entscheidung gibt es aber anscheinend nicht. Deppe: "Für eine Verlängerung der Vertretungsregelung ist die KV zuständig. Das müssten allerdings die Betroffenen beantragen." Bergmann sieht es inzwischen als "Herausforderung" an, ausreichend ärztlichen Nachwuchs für die ambulante Versorgung zu generieren. Angesichts der Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte rechnet die KV damit, dass sich die Anzahl freier hausärztlicher Zulassungsmöglichkeiten im Rheinland perspektivisch weiter erhöhen werde. Im Bereich Wermelskirchen sind laut Bergmann derzeit 13 Hausärzte unter 60 Jahre, lediglich drei Hausärzte sind über 60 Jahre alt. "In der Gesamtregion Nordrhein ist heute schon jeder dritte Hausarzt über 60 Jahre alt und wird wahrscheinlich bald einen Nachfolger suchen."

Es gebe aber den Trend, dass zunehmend junge Ärzte ein Angestelltenverhältnis gegenüber der Selbstständigkeit als alleinige Praxisinhaber bevorzugen. So werde ein Konzentrationsprozess durch die Bildung von Ärztehäusern oder Gemeinschaftspraxen beobachtet.

(RP)
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