Wermelskirchen Indoor-Weihnachtsmarkt ist gesichert

Wermelskirchen · Weil die Mehrzweckhalle nicht verfügbar ist, wird es in diesem Jahr einen kombinierten Indoor-/Outdoor-Markt im Dorf geben. Die Karnevalisten verlegen die Proklamation ins Bürgerzentrum. Der DTV sucht noch Hallen für seine Sportler.

 Der Indoor-Weihnachtsmarkt und die Mehrzweckhalle gehören fest zusammen - in diesem Jahr müssen die Organisatoren aber improvisieren. Es wird einen kombinierten Indoor-/Outdoor-Markt im Dorf geben.

Der Indoor-Weihnachtsmarkt und die Mehrzweckhalle gehören fest zusammen - in diesem Jahr müssen die Organisatoren aber improvisieren. Es wird einen kombinierten Indoor-/Outdoor-Markt im Dorf geben.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Seitdem die Mehrzweckhalle Dabringhausen als Erstaufnahmelager für 150 Flüchtlinge genutzt wird, versuchen die von der Sperrung betroffenen Vereine mit vereinten Kräften, ihre Veranstaltungen und Angebote zu sichern und Alternativen zu schaffen. Eine erfreuliche Nachricht kann Stefan Jakstait vom Organisationsteam des Indoor-Weihnachtsmarktes, der traditionell in der Mehrzweckhalle stattfindet, übermitteln: "Der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ist gesichert. Wir haben einen alternativen Plan erarbeitet", teilt Jakstait mit.

Und dieser sieht wie folgt aus: Am ersten Adventswochenende (28./29. November) wird es in Dabringhausen einen kombinierten Indoor-/Outdoor-Weihnachtsmarkt geben. Das Organisationsteam plant, rund um die Dorfkirche, in Räumen der Gaststätte "Markt 57", im evangelischen Gemeindehaus sowie auf dessen Vorplatz Hütten und -Verkaufsstände aufzustellen. Die Organisatoren hoffen, dass alle 60 angemeldeten Aussteller diesen Plänen zustimmen und mitmachen. "Es muss halt diesmal eine größere Zahl der Aussteller draußen stehen. Wir versuchen, eine gute Mischung zu finden und alle Aussteller zufriedenzustellen", betont Jakstait. Im Gemeindehaus an der Altenberger Straße soll zum Weihnachtsmarkt eine Art Café als Treffpunkt eingerichtet werden.

Sorgen, dass sie nicht genug Verkaufshütten für draußen zusammenkriegen, haben die Organisatoren nicht. "Das wird alles hinhauen", versichert Jakstait. In den nächsten Wochen soll die Werbung verstärkt werden, um Besucher auf den neuen Veranstaltungsort hinzuweisen. Auch das Thema Elektrik müsse noch diskutiert und gelöst werden. Jakstait ist aber optimistisch: "Wir kriegen das alles hin."

Auch die Dabringhausener Karnevalisten mussten umdisponieren - und sie haben für die ersten beiden Veranstaltungen Lösungen gefunden: Das Herbstfest mit Vorstellung des Dreigestirns für die kommende Session findet am 25. Oktober in der Hofburg "Hotel Zur Post" statt, sagt Andreas Posingies, Sprecher des Festausschusses. Die Prinzenproklamation, die erste Großveranstaltung der Karnevalisten, wird in diesem Jahr im Zentrum Wermelskirchens gefeiert: "Wir gehen ins Bürgerzentrum", teilt Posingies mit. Der Termin muss aber auf den 21. November verlegt werden, weil das Bürgerzentrum am 14. November bereits belegt ist. "Wir kennen die Räumlichkeiten, im Bürgerzentrum gab es schon viele andere erfolgreiche Veranstaltungen. Wenn es für die Proklamation nicht geeignet gewesen wäre, hätten wir es nicht gemacht", stellt Posingies klar.

Der Festausschuss hofft, dass er Unterstützung von anderen Veranstaltern erhält, die bereits im Bürgerzentrum Events über die Bühne gebracht haben. Auch für die weiteren Veranstaltungen (Kinderkarneval, Altweiber, "Wir unter uns") schreiten die Planungen voran. "Die Gespräche laufen, es ist aber noch nichts spruchreif", sagt Posingies. "Wir gehen davon aus, dass wir auch für diese Veranstaltungen nach alternativen Lösungen suchen müssen, weil die Mehrzweckhalle dann noch nicht verfügbar sein wird." Auch der DTV musste kurzfristig improvisieren, als die Mehrzweckhalle als Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge hergerichtet wurde. "Es funktioniert einigermaßen gut", sagt Vorsitzender Andreas Gall. Der Verein habe die meisten Turngruppen in der Halle Höferhof, im evangelischen Gemeindehaus und bei der freikirchlichen Gemeinde unterbringen können. "Wir sind für diese Hilfe extrem dankbar", betont Gall. Eine Herrensportgruppe, die sich freitagabends trifft, suche noch ein Domizil. Gall: "Es laufen Gespräche mit dem Stadtsportverband." Auch die Handballer kommen irgendwie über die Runden, sie trainieren teilweise bei trockenem Wetter auf der Tartanfläche am Höferhof.

Größtes Problem des DTV ist, Hallen für die Badmintonspieler zu finden. "Wir konnten erst 30 der 105 Spieler unterbringen", erzählt Gall. Einige können in der Bergischen Sportarena spielen, die Nutzung kostet aber Geld, wobei Inhaber Stefan Brandt dem DTV enorm entgegenkomme. Der Verein schaue sich nun in umliegenden Städten um - in der Hoffnung, dort fündig zu werden.

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"Ich gehe davon aus, dass wir auch 2016 die Mehrzweckhalle nicht nutzen können", sagt Gall, der sich über die positiven Rückmeldungen der DTV-Mitglieder sehr freut. Viele von ihnen setzen sich für die Flüchtlinge ein. "Bei uns im Verein hat zwar keiner Freudensprünge gemacht, die Solidarität ist aber ungebrochen", sagt Gall.

(ser)
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