Wermelskirchen Investoren haben acht Entwürfe für den Loches-Platz eingereicht

Wermelskirchen · Die Neugestaltung des Loches-Platzes scheint bei Investoren ein lohnendes Projekt zu sein. Acht Entwürfe und Konzepte wurden nach einer Ausschreibung bei der Stadtverwaltung eingereicht. "Darunter sind auch ganz pfiffige Gedanken", verkündete gestern Abend der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa, die "wenig Bauchschmerzen" bereiteten.

 Die Nutzung des Wohn- und "Ärztehauses " am Brückenweg soll im Juni 2016 enden.

Die Nutzung des Wohn- und "Ärztehauses " am Brückenweg soll im Juni 2016 enden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Öffentlichkeit wird aber wohl in absehbarer Zeit diese Entwürfe noch nicht zu Gesicht bekommen; Ende des Monats werden sie zwar dem nichtöffentlich tagenden Arbeitskreis Stadtentwicklung präsentiert. Dann aber soll der Ausschuss im April erst über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Eine Variante: Das Grundstück Loches-Platz wird an den Investor verkauft (schnellste Umsetzung), oder es wird ein Investoren-Wettbewerb ausgelobt. Das könnte bis zu zwölf Monate in Anspruch nehmen. Oder es wird einen allgemeinen städtebaulichen Wettbewerb geben (bis zu 15 Monate). Die Änderung des Bebauungsplans soll aber noch in diesem Sommer, spätestens im Herbst in Angriff genommen werden. Denn dieses Verfahren dauert auch neun bis zwölf Monate.

Klar scheinen schon zwei Termine zu sein: Im Juni 2016 endet die Nutzung des (Ärzte-)Hauses Brückenweg. Es soll abgerissen werden. Im Juli 2016 soll das heutige Polizeigebäude dann neu belegt werden.

Mit großer Mehrheit (WNKUWG, FDP und AfD) wurde gestern Abend dem Stadtrat empfohlen, die Ergebnisse und die Handlungsempfehlung des Gutachtens zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes zu beschließen. Während Henning Rehse (WNKUWG) sagte, die Beauftragung sei "politisch-ideologisch motiviert" gewesen, da die Rhombus-Fläche nicht mit begutachtet worden sei und nicht geklärt sei, was mit der Kirmes passiere, antwortete ihm Christian Klicki (CDU), dies sei "Angstmacherei". "Die Lebensmittelversorgung ist in der Innenstadt zusammengebrochen. Darauf müssen wir reagieren."

Gutachter Michael Karutz verdeutlichte, dass 2200 Quadratmeter Lebensmittelfläche verloren gegangen seien; 17 Millionen Euro Kaufkraftabfluss hätte das zur Folge. "Davon profitiert Remscheid", sagte er. Er wiederholte seine Empfehlung, dringend einen Vollsortimenter auf den Loches-Platz anzusiedeln: "Lebensmittel ist ein Frequenzbringer." Die geplanten 2500 Quadratmeter seien "verträglich".

Bauchschmerzen bereiten die Entwicklungen am Bahnhof Hilgen, wo ebenfalls ein Vollsortimenter angesiedelt werden soll. Dazu gab der Fachausschuss keine Empfehlung ab. Gebaut kann dort nur werden, wenn die Stadt Wermelskirchen ihr Einvernehmen erklärt. Schlecht sieht es wohl für die Nahversorgung Tente aus. "Der Standort des Edeka-Marktes ist wohl nicht zu retten", so Prusa, "auch wenn wir einen Schutzwall errichten würden." Der Betreiber hätte erklärt, die Produktpalette sei zu klein. Karutz bezeichnete in seinem Szenario die mögliche Hilgener Entwicklung am Bahnhof als "verträglich" an.

(RP)
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