Katt Jan Weiler erklärt den Umgang mit Pubertieren

Wermelskirchen · Ein Germknödel ist ein pelz- und haarloses Nagetier, das mit großer Vorliebe in Österreich gegessen wird. Am leckersten schmeckt es, wenn es bei lebendigem Leibe ins kochende Wasser geschmissen wird - dann fallen ihm die Beinchen ab. Und es lässt sich auf dem Teller besser aufreißen, weil dann zu sehen ist, was es kurz vorher gegessen hat - Pflaumen! Der Junge, dessen Vater solche Gruselgeschichten erzählt, nur um die Fahrt nach Österreich zu vermeiden, heißt Nick und der Vater heißt Papa oder Dad und ist Jan Weiler. Er hat den verfilmten Bestseller "Maria, ihm schmeckt's nicht" geschrieben. Genau nach diesem Schema der lustigen Familienklamotte mit Hintersinn - (fast) wie aus dem richtigen Leben - las und erzählte der humorige Schriftsteller und Kolumnist am Donnerstag in der Katt aus seinem Buch "Das Pubertier".

Ein Germknödel ist ein pelz- und haarloses Nagetier, das mit großer Vorliebe in Österreich gegessen wird. Am leckersten schmeckt es, wenn es bei lebendigem Leibe ins kochende Wasser geschmissen wird - dann fallen ihm die Beinchen ab. Und es lässt sich auf dem Teller besser aufreißen, weil dann zu sehen ist, was es kurz vorher gegessen hat - Pflaumen! Der Junge, dessen Vater solche Gruselgeschichten erzählt, nur um die Fahrt nach Österreich zu vermeiden, heißt Nick und der Vater heißt Papa oder Dad und ist Jan Weiler. Er hat den verfilmten Bestseller "Maria, ihm schmeckt's nicht" geschrieben. Genau nach diesem Schema der lustigen Familienklamotte mit Hintersinn - (fast) wie aus dem richtigen Leben - las und erzählte der humorige Schriftsteller und Kolumnist am Donnerstag in der Katt aus seinem Buch "Das Pubertier".

Er tut so, als seien die Erlebnisse mit seinen Kindern Nick und der ein wenig älteren Klara eins-zu-eins erlebt. Aber natürlich will er seine Kinder nicht vorführen. Weiler schafft es ohne Weiteres, das, was er so hört, zu verallgemeinern, satirisch zu erheben und auf das wahre Menschliche umzubiegen. Nicht umsonst heißt seine Erfolgskolumne "Mein Leben als Mensch". Damit konnte sich jeder in der Katt identifizieren. Er brauchte noch nicht einmal eigene Kinder zu haben - die Erinnerung an die eigene schöne, schreckliche Pubertät reichte. Und die Eltern, die tatsächlich mit ihren "Pubertieren" derzeit leben müssen, wussten: Wir sind nicht alleine.

Weilers Rezept, um in jeder Situation "als Mensch zu leben", ist der Humor. Alles hat auch (mindestens) eine gute Seite - und die gilt es, herauszukitzeln. Weiler schafft das mit genialer Einfachheit. "Ich habe eine Tochter", sagte er und fügte eine klitzekleine Pause an. Und dann: "Klara ist 16." Und schon kommen die Lacher, im Publikum steigert sich die Vorfreude: Wir wissen, was kommt, ihm geht's genau so wie uns. Und dann erzählt Weiler, wie er seine Tochter Morgen für Morgen mit Müh' und Ach aus dem Bett kriegt. In Wirklichkeit ist er die Hälfte des Jahres auf Tour. Und alle verstehen ihn. Wenn er erzählt, dass der Rasierschaum wegen der glatten Beine der Tochter dran glauben musste, das Badezimmer riecht wie eine frisch rasierte 47-jährige Mango und das Zimmer des Sohnes dagegen mit der Basisnote "Reptilienhaus Zoo" ausgestattet ist. Die gefrorene Butter im Kühlschrank entwickelt sich zum Endzeitszenario für die Tochter, und Weiler muss zum x-ten Mal für die Tochter ein Referat schreiben, weil im Moment für sie das Wichtigste im Leben ist, ob sich hinter dem Chatnamen "PussyLover2004" tatsächlich Matthias Schweighöfer verbirgt. Sein Tipp für alle: Verständnis zeigen, und zwar mit Humor.

(bege)
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