Wermelskirchen Jung und Alt können viel voneinander lernen

Wermelskirchen · Respekt, Wertschätzung und eine Aufgabe in der Gesellschaft sind für alle Generationen wichtig.

Wermelskirchen: Jung und Alt können viel voneinander lernen
Foto: Stadt

Junge und alte Menschen haben auf dem ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten. Doch sie können viel voneinander lernen. Da sind sich die Teilnehmer des Politischen Frühshoppens einig, die gestern unter der Moderation von Helmut Lürtzing zum Thema "Solidarität der Generationen - was ist in Wermelskirchen möglich?" im Haus der Begegnungen diskutierten.

"Junge Menschen sind wesentlich flexibler und bereit, auf neue Dinge einzugehen", sagte Bernhard Lüsing, der über 27 Jahre in der Jugendhilfe tätig war und nun als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde im Seniorenbeirat aktiv ist. Von den Älteren hingegen könnten die Jüngeren die Ruhe und Gelassenheit lernen, merkte Jan Heumann vom Autonomen Jugendzentrum Wermelskirchen an. "Jugendliche lernen von der Lebenserfahrung der Älteren", sagte André Frowein, Leiter des Jugendcafés (Juca).

Seiner Meinung nach seien die Möglichkeiten für Aktionen zwischen den Generationen unbegrenzt. "Man muss nur zusammenarbeiten", betonte er. Gemeinsame Aktionen mit dem Haus der Begegnung, wie Minigolf oder Spinning, wurden bereits erfolgreich durchgeführt.

Etwas, was die Generationen verbinde, sei Musik. Aber auch Kunst oder politisches Engagement, etwa "Widerrechts", funktioniere sehr gut altersübergreifend, erklärte Jan Heumann.

Bei Projekten wie dem Reparaturen-Café oder den Familienpaten geben vor allem Senioren ihre Erfahrungen weiter und nehmen so aktiv an der Gesellschaft teil. Das sei auch wichtig, hob Hans-Erwin Hermann von der Freiwilligenbörse hervor. "Junge Leute müssen Ziele haben, um ihr Leben zu gestalten. Alte sollten auch weiter Ziele haben. Wir sind umso zufriedener, je mehr wir gebraucht werden". Eine Aufgabe erhalten auch die Jugendlichen in der Stadt durch ein starkes Netzwerk. "Kirchen und andere Einrichtungen sorgen dafür, dass die Jugend etwas zu tun hat. Wertschätzung und Anerkennung, darum geht es", sagte André Frowein.

Verbesserungspotenzial sahen die Teilnehmer allerdings auch: Die Politik tue zu wenig für die Jugend. Zudem fehle eine zentrale Anlaufstelle, bei der nicht nur die Fäden der vielen, gutfunktionierenden Initiativen zusammenliefen, sondern bei der auch Verwaltung und Unternehmer eingebunden würden.

(RP)
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