Wermelskirchen Kanal wohl durch Wurzeln verstopft

Wermelskirchen · Die Keller der Mehrfamilienhäuser Wüstenhof 41/43 sind wieder trocken. Am Sonntag stand das Wasser dort kniehoch. Die Feuerwahr setzte Pumpen ein.

 Mit großen Pumpen wie dieser beförderte die Feuerwehr am tag der Überschwemmung das Wasser im bereich der Treppe ab.

Mit großen Pumpen wie dieser beförderte die Feuerwehr am tag der Überschwemmung das Wasser im bereich der Treppe ab.

Foto: Udo Teifel

Die genaue Ursache für den voll gelaufenen Keller im Gebäude Wüstenhof 41/43 ist noch unklar, aber es gibt Hinweise, dass es eine Verstopfung in der privaten Grundstückesentwässerungsleitung gab, die zu einem Rückstau geführt hat, erklärt die Stadtverwaltung. "Es war ein verstopfter Kanal. Als der Pfropfen raus war, ging es plopp und alles war wieder frei", sagte Thomas Osterwind, Eigentümer der Gebäude, gestern. "Hier laufen ja alle Kanäle zusammen, also hat sich hier alles gestaut", vermutet er. Stefan Tesche, Bereichsleiter Technik des Städtischen Abwasserbetriebs, erläuterte: "Vermutlich gibt es dort einen Wurzeleinwuchs, der die Leitung verengt oder verstopft hat." Das Wasser, das aus dieser privaten Leitung und zwei öffentlichen Kanälen in einen öffentlichen Schacht mündet und von dort in einen Regenwasserkanal geführt wird, konnte nicht abfließen.

Im Gespräch habe der Eigentümer zugesichert, dass er die Leitung per Kamera inspizieren lassen werde, um ein genaues Ursachen- und Schadensbild zu erhalten. Inzwischen sei der Keller wieder trocken, berichtete Osterwind. Zuvor hatte der Hausmeister noch geholfen, alles aus den Räumen herauszutragen.

Die plötzliche Überschwemmung hatte am Wochenende für reichlich Aufregung gesorgt. Vom "Land unter" im Keller waren die Bewohner der Mehrfamilienhäuser mit 20 Parteien überrascht worden. Wie berichtet, sprudelte klares Wasser in großen Mengen in die Gebäude, die unterhalb eines Hanges am tiefsten Punkt einer Mulde liegen. So strömte Wasser literweise aus zwei Gullys - aus dem Regenwasserabfluss bei der Treppe zum Garten, aber auch aus einem sogenannten Pumpensumpf, wo die hauseigene Pumpe in einem tiefer liegenden Schacht Wasser in den Abwasserkanal befördert. Bis zu 60 Zentimeter hoch stand das Wasser im Keller, der Strom musste aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Der Löschzug Stadt und die Hauptamtlichen waren angerückt und hatten vier Pumpen eingesetzt, um der Flut Herr zu werden. Zwei Pumpen liefen noch weiter, bis der Stopfen im Kanal entdeckt wurde. Bernd Hibst von der Stadtverwaltung betonte, dass der öffentliche Kanal in Ordnung sei. "Mitarbeiter des Kanalbetriebs waren vor Ort und haben dies überprüft." Und Stefan Tesche ergänzte, dass das öffentliche Netz regelmäßig kontrolliert werde.

"Schadlos kommen wir aus der Nummer wohl nicht raus", meinte Osterwind zu den entstandenen Kosten. Er ist aber froh, dass im Keller zügig wieder alles an Stauraum genutzt werden kann.

(RP)
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