Wermelskirchen Keine Einigkeit beim Hallenbad-Beschluss

Wermelskirchen · Kunstrasenplatz und neues Bad werden im Eifgen gebaut - der Beschluss im Stadtrat war aber nicht einstimmig. Die WNKUWG wollte das Realschul-Areal als Bad-Standort prüfen lassen - ohne Erfolg.

Wermelskirchen: Keine Einigkeit beim Hallenbad-Beschluss
Foto: Bürgerforum

Der politische Beschluss steht: Das neue Hallenbad und der zweite Wermelskirchener Kunstrasenplatz werden im Eifgen gebaut, der Naturrasenplatz wird durch das künstliche Grün ersetzt. Der Stadtrat bestätigte jetzt diese vom Sportausschuss zuvor mehrheitlich empfohlene Vorgehensweise - allerdings gingen auch im Rat die Meinungen der Politiker auseinander.

Die WNKUWG appellierte nochmals an die übrigen Ratsmitglieder, den Beschluss zunächst zu verschieben. Stattdessen sollte die Verwaltung prüfen, ob womöglich auch das Gelände der Realschule an der Rot-Kreuz-Straße, wo die Stadt einen Neubau für die Sekundarschule errichten möchte, zusätzlich auch als Standort für ein neues Hallenbad infrage käme. Spätestens im Oktober, so schlug die WNKUWG vor, sollten dann die Beschlüsse zum Bau des Hallenbades und des Kunstrasenplatzes gefasst werden.

Stefan Janosi (Grüne) konnte sich mit diesem Vorschlag anfreunden. "Bei der Frage nach dem besten Standort für ein neues Bad sind wir verunsichert", gab er zu. Die WNKUWG habe Fragen benannt, die auch seine Fraktion zurzeit umtreiben. Jürgen Manderla (FDP) stimmte einem solchen Prüfauftrag ebenfalls zu. "Eine richtige Untersuchung würde Verunsicherung nehmen und für Klarheit sorgen", meinte er. Wobei er anmerkte, dass die FDP-Fraktion das Realschul-Areal als Bad-Standort auch in einigen Punkten kritisch sehe.

Der Prüfantrag der WNKUWG wurde aber letztlich von CDU, SPD und Bürgerforum abgelehnt. Stattdessen beschloss der Rat mehrheitlich, beide Baumaßnahmen - wie bereits berichtet - im Eifgen umzusetzen. "Im Arbeitskreis gab es ein einstimmiges Votum für diese Vorgehensweise. Seitdem hat sich an der Sachlage nichts geändert", meinte Karl-Heinz Wilke (CDU). Dem widersprach Henning Rehse (WNKUWG): Seit dem Votum im Arbeitskreis im März gebe es eine neue Sachlage, da mittlerweile völlig neue Pläne für die Erweiterung der Sekundarschule vorliegen. Für Jochen Bilstein (SPD) ist das Eifgen als Standort für Kunstrasen und Bad eine sinnvolle Lösung. "Es gibt Gutachten, es wurde lange diskutiert, wir haben Bäder besichtigt - irgendwann muss man auch mal entsprechende Beschlüsse fassen", sagte er.

Oliver Platt (Bürgerforum) sah sich und seine Fraktion darin bestätigt, vor einem Jahr im Stadtrat gegen den Bau eines Kunstrasens auf dem oberen Aschenplatz im Eifgen gestimmt zu haben. Durch die jetzt geänderte Planung (Hallenbad auf oberem Aschenplatz, Kunstrasen ersetzt Naturrasen) sieht sich Büfo bestätigt. "Dass der Kunstrasen den Naturrasenplatz ersetzt, ist die einzig richtige Variante, denn nur so nutzt man Synergien", meinte Platt vor allem mit Blick auf die niedrigeren Unterhaltungskosten. "Es wird im Eifgen nicht der günstigste Kunstrasen, aber der Bau ist wirtschaftlich darstellbar."

(ser)
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