Wermelskirchen Keine Spur von Weihnachtsstress

Wermelskirchen · Einzelhändler ziehen überwiegend eine positive Bilanz des dritten Samstags im Advent. Verbesserungsbedarf gibt es bei den Öffnungszeiten der Geschäfte.

 Stefan Rojewski (Female) berät Johanna Bürgener.

Stefan Rojewski (Female) berät Johanna Bürgener.

Foto: Nico Hertgen

Wären da nicht der Weihnachtsschmuck und die Lichterketten, bliebe das Weihnachtsfest in der Stadt fast unbemerkt. Es herrscht das normale Chaos, geparkt wird, wo Platz ist, aber von Stress und Hektik in der Vorweihnachtszeit ist nichts zu spüren. Das bedeutet aber nicht, dass die Händler unzufrieden mit ihren Umsätzen sind. "Stabil und positiv", bezeichnet Thomas Drosten (Goldschmiede) die Lage. "Die Überraschungskäufe haben nachgelassen. Die Kunden kaufen zielgerichtet ein", sagt er. Auch bei Goldschmied Achim Koch läuft es gut. "Gefühlt besser als im vergangenen Jahr", meint er.

Händler, die Saisonware anbieten, haben es natürlich schwieriger. Bei 13 Grad Celsius Außentemperatur braucht niemand eine Winterjacke. "Die Frühjahrsware ist auf dem Weg. Deshalb gibt es bereits vor Weihnachten bis zu 50 Prozent Rabatt", sagt Justine Reho (Takko). "Die Samstage sind in Wermelskirchen immer ruhig, sonst läuft es aber gut." Die letzten Tage vor Weihnachten sind die wichtigsten, hat Stefan Rojewski (Male/Female) festgestellt. "Am Samstag ist es bis 11 Uhr immer ruhig, danach geht's los." Auch bei ihm werde es kurzfristig bis zu 30 Prozent Rabatt auf Winterware geben.

Wie viele andere Artikel werden auch Spielwaren häufig im Internet bestellt. "Wir haben jetzt eine Generation, die ohne Haptik aufgewachsen ist. Anfassen, fühlen und ausprobieren ist nicht mehr so wichtig", stellt Wolfgang Müllenmeister (Holzwürmchen) fest. Für die letzten Tage bis zum Fest rechnet er aber noch mit gutem Zulauf. Dabei baut er vor allem auf seine Stammkunden. "Die zwei Tage vor Weihnachten sind die besten. Dann können Internet-Händler nicht mehr liefern", sagt Hans-Jürgen Theiß (Buchhandlung und Schreibwaren Siebel) und zitiert damit seinen Händler-Kollegen Klaus Martin Hake (Foto Hake).

Als "kundenfeindlich" beklagt Rita Manger (Uhren Groß) die völlig verschiedenen Öffnungszeiten der Geschäfte. "Es gibt samstags Öffnungszeiten bis 13, 14, 16 oder 18 Uhr, teilweise noch wechselnd. Welcher Kunde soll sich das merken? Eine einheitliche Regelung wäre sicher hilfreich", meint Manger.

Alle befragten Händler bestätigen die positiven Auswirkungen durch den Weihnachtsmarkt. Von überall gab es großes Lob für den Marketingverein WiW, der das kleine Hüttendorf organisiert hat. "Kleinstadt mit Herz fängt da wieder an", sagt Rita Manger. Begeistert berichten die Händler vom Samstag und Sonntag rund um den zweiten Advent. "Das waren super Tage", sagt Rainer Peitz (Akzente, Raum & Stil). "Der Markt hat viele Besucher angelockt und das Wetter war optimal."

(wsb)
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