Wermelskirchen Kinder begeistern mit Musical

Wermelskirchen · Reformationsmusical in der Stephanus-Gemeinde aufgeführt.

 Die Schauspieler (v.l.) Mira Böse (15), Noemi Lessing (10), Maja Mühlhausen (8), Svenja Berchner (16), Hanna Möller (9), Josefine Kleist (13), Emily Wiese (12), Lion Fidorra (11 begeisterten die Zuschauer.

Die Schauspieler (v.l.) Mira Böse (15), Noemi Lessing (10), Maja Mühlhausen (8), Svenja Berchner (16), Hanna Möller (9), Josefine Kleist (13), Emily Wiese (12), Lion Fidorra (11 begeisterten die Zuschauer.

Foto: Schubert

Welch eine Arbeit, welch eine Begeisterung und Spielfreude und welch ein wunderbares Ergebnis! Die Stephanus-Gemeinde in Hilgen-Neuenhaus brachte das Reformationsmusical "Alles Liebe, Martin Luther" am Samstag und am Sonntag auf die Bühne. Das Musical für Kinder (und Erwachsene!) von Miriam Küllmer-Vogt und Fabian Vogt wurde für die Stephanusgemeinde von Patrick Mülhausen und Regina Damm musikalisch bearbeitet und arrangiert. Die schauspielerische Leitung übernahm Christine Schuller.

Eine sechsköpfige Band, 22 Kinder vom Jugendchor und den Stephanusspatzen und acht Schauspieler spielten so frei auf, dass die Zuschauer gar nicht merkten, welch eine Arbeit in den Vorarbeiten und Proben steckte. In einer Kombination zwischen alt und neu, zwischen Mittelalter und Smartphone, zwischen alten Kostümen, neuer Musik und moderner Dekoration wurde deutlich, dass die Ängste von Martin Luther heute immer noch aktuell sind.

"Ich habe Angst, ich schaff' das nicht, Angst, dass meine Welt zerbricht" - ein Liedtext, der auch nach 500 Jahren seine Gültigkeit hat. Der zur Luther-Zeit gültige Ablasshandel wurde in einfacher und kindgerechter Sprache erklärt, da gehörte auch mal ein flotter Spruch dazu. "Sünden gegen Geldzahlungen los zu werden is' 'ne total schlaue Idee", sagten die Schauspieler. Und mit den Einnahmen wurden auch kirchliche Bauprojekte finanziert. "Der Petersdom sieht auch echt krass aus", hieß es dann ganz locker im Text.

Und während die Kinder singen und proben, tauchte der "echte" Martin Luther auf. In Gestalt der Figur "Junker Jörg" wurden die Ideen der Reformation erklärt. "Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen": Ein bekannter Spruch für einen starken Glauben. Und dazu gehörte auch eine Demonstrationsszene mit Plakaten: "Gott macht glücklich", "Keine Angst mehr", Gott liebt mich" oder mit dem Aufruf: "Pflanzt Apfelbäume".

Mit viel Beifall belohnt, waren die Proben vergessen und die jungen Darsteller überglücklich. Für Hanna Möller (9) ist es ganz einfach: "...weil ich hier Spaß habe!" Ein ernstes Argument nennt Maja Mühlhausen (8): "Ohne Luther könnte ich die Bibel nicht lesen."

Dorothea Hoffrogge, Vorsitzende des Presbyteriums, bedankte sich bei allen, die zum Erfolg beigetragen haben. Bei den vielen, die bei den Kostümen, den Requisiten, der Licht- und Tontechnik oder bei der Bewirtung geholfen haben.

Es ist richtig schade, dass die Musiker und Darsteller mit diesem Luther-Musical nicht auf Tournee gehen können. Schade, dass es nicht noch mehr Menschen sehen und hören können. Aber Neues ist bereits in Planung: Die Kirchengemeinde hat eine ständige Theatergruppe eingerichtet. Jeden Mittwoch wird unter der Leitung von Christine Schuller geprobt. Das erste Stück ist für den Heiligabend-Gottesdienst geplant. "Willkommen sind alle im Alter von sechs bis 99 Jahren", sagt Schuller.

02196 2745

(wsb)
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