Wermelskirchen Kleine Künstler erschaffen große Kunst

Wermelskirchen · 16 Kinder haben sich vier Tage lang kreativ ausgetobt. Die Teilnehmer der Kunstbewegung beenden die Ferienaktion mit einer bunten Finissage.

 Bunter Hingucker: ein chinesischer Drache, den die kleinen Künstler aus Ringen und Bändern gebaut haben.

Bunter Hingucker: ein chinesischer Drache, den die kleinen Künstler aus Ringen und Bändern gebaut haben.

Foto: Jürgen Moll

Der heimliche Star der Ausstellung ist Otto: Die Kinder haben den riesigen Ast aus dem Wald gezerrt, unterwegs einen Dachdecker um Hilfe gebeten und diese bekommen und das besondere Stück Holz schließlich in der Bogenbinderhalle der Katt an die Decke gehievt. Schönes, ungewöhnlich gewachsenes Holz hängt nun in der Halle. Mit Tannenzweigen und Eicheln haben die Kinder ihrem Otto einen künstlerischen Rahmen gegeben. "Wir haben ihn so genannt, weil wir im Wald einen Hund getroffen haben, der Otto hieß", erzählen Mia und Leonie. Viele Besucher bleiben einen Moment stehen und bestaunen den besonderen Ast.

Dann ziehen sie weiter durch die Halle, denn zur Finissage der "Kunstbewegung" gibt es viel zu sehen. 16 Kinder haben sich vier Tage lang kreativ ausgetobt. Sie haben sich im Kunstraum der Kattwinkelschen Fabrik verbarrikadiert und mit Farben und Pappen gearbeitet, in der Bogenbinderhalle haben sie Hütten gebaut. Und wer lieber mit Ton arbeiten wollte, war ebenso willkommen. Herausgekommen sind viele, originelle Gemeinschaftswerke, die sie zum Abschluss in der Katt zeigen.

Frederic (12), Julius (9) und Ben (11) haben eine Holzhütte gebaut und wer mag, kann sich zur Finissage auf ein "Meet and greet" mit Filmstar "Kevin" in der Hütte treffen. Den haben die Jungs gleich mit gebaut. Wer ihm Fragen stellt, bekommt Antworten. Und Autogramme kosten 1,50 Euro. Viele Eltern lassen sich lachend auf das Erlebnis in der mit Stoff verhangenen Hütte ein. Gleich nebenan haben Kinder ein "Haus des Lichts" geschaffen. Scheinwerfer und bunte Folien sorgen für besonderen Lichteinfall und wer es sich in den Sitzkissen gemütlich machen möchte, ist willkommen. Spiele aus Pappe, ein chinesischer Drache aus Ringen und Bändern, Burger und Pommes aus Ton: Die Kinder zeigen stolz ihre Werke.

Myra Faubel, die das besondere Ferienprojekt geleitet hat, steht staunend am Rand: "Das war eine total gute Woche", sagt sie. Kleinkunst in Großformat sei entstanden. Und die Kinder würden ihre Zuschauer einladen, auch mal die Perspektive zu wechseln. Zur Finissage kommt auch der Erste Beigeordneter Stefan Görnert. Es sei etwa schade gewesen, dass in diesem Jahr deutlich weniger Kinder als im vergangenen an der Kunstbewegung teilgenommen hätten. "Aber wer sich heute umsieht, kann erkennen, wie kreativ und originell die Kinder sind", lobt er und überlässt dann den kleinen Künstlern die Führung zu den Objekten.

"Das ist meine erste Ausstellung", erzählt Nathalie (12) stolz. Gemeinsam mit anderen Mädchen hat sie Skulpturen aus Pappe erschaffen, Farbe auf Papier gebracht: "Aber das Schönste war eigentlich, dass wir ein richtig gutes Team geworden sind", erklärt die Zwölfjährige. Die meisten hätten sich ja gar nicht gekannt. Und nun gebe es sogar neue Freundschaften.

Kein Wunder, dass sich die Kinder am Ende nicht ohne Wehmut verabschiedeten.

(resa)
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