Wermelskirchen Kommt Fachwerkhaus an den Haken?

Wermelskirchen · 15 bis 17 Stellplätze an der Taubengasse sind nachgewiesen, jetzt denkt der Architekt über Erhalt der ehemaligen Obdachlosenunterkunft nach.

 Wird der neue Eigentümer des Gebäudes, Christian Bauer, dieses Fachwerkhaus erhalten?

Wird der neue Eigentümer des Gebäudes, Christian Bauer, dieses Fachwerkhaus erhalten?

Foto: Bm-Archivfoto

Schwebt das alte Fachwerkhaus von der Taubengasse bald am Haken hoch über der Berliner Straße? Dieses Bild könnte Wirklichkeit werden. Denn Architekt Timo Hilverkus prüft derzeit mehrere Optionen, wie das Gebäude erhalten werden kann. "Wir haben gerade den ersten Schritt getan und 15 bis 17 Stellplätze auf diesem Areal nachgewiesen. Eine Möglichkeit, die Substanz des Fachwerkhauses zu erhalten, ist, es mit einem Kran umzuheben, um es vielleicht später auf die Parkpalette zu setzen." Das sei aber nur eine Idee. "Es gibt aber wohl auch schon einen Interessenten, der das Fachwerkhaus haben möchte."

Eigentümer des Areals ist Christian Bauer, Geschäftsführer der Landbäckerei Bauer. Er baut an der Telegrafenstraße ein neues Café. Weil es dort keine Stellplätze gibt, kaufte er die Fläche an der Berliner Straße/Taubengasse. Dort sollen die erforderlichen Stellplätze für Wohnungen und Café nachgewiesen werden.

Timo Hilverkus liegt viel daran, das Gebäude zu erhalten. In welcher Form auch immer. "Sollte es als Wohngebäude am alten Standort genutzt werden können, müsste aber der B-Plan geändert werden. Das ist aber beim Verkauf des Grundstückes schon thematisiert worden."

Hilverkus nannte gestern öffentlich auch erstmals eine Zahl, was ein Abbruch dem Eigentümer kosten würde: "Wir haben ein Angebot von einem Abbruchunternehmen. Uns würde das alles in allem etwa 15.000 Euro kosten." Die Stadtverwaltung hat bisher immer von 25.000 Euro gesprochen und deshalb nicht gehandelt.

Inzwischen ist klar, dass es keinen Verein geben wird, der sich um den Erhalt kümmern wird. "Das Projekt mit Menschen aus dem grünen Spektrum ist gescheitert", sagte gestern Matthias Pahl. Er hat während der Kirmes mit Timo Hilverkus über dessen Ideen gesprochen - und schien nicht abgeneigt. "Ich hätte natürlich gern das Haus in die Hüppanlage gestellt, direkt neben die alte Toilettenanlage. Und zwar nur das Fachwerk." Dafür hätte er Urlaub genommen, um es zu demontieren. Befreundete Handwerker hätten geholfen. Aber zu dem Zeitpunkt gab es für das Projekt kein grünes Licht vom Eigentümer.

Er hofft, dass Christian Bauer den Erhalt nun auch verwirklicht. "Ich will nicht hoffen, dass ich im Februar 2017 einen Anruf bekomme, wo es dann heißt: Sie haben vier Wochen Zeit, um das Gebäude abzubauen. Das schaffe ich nicht. Für so etwas brauche ich gutes Wetter und viel Vorlauf."

Übrigens: Die Idee, das Fachwerkhaus komplett umzusetzen, kommt von Rolf Hilverkus. Solche Aktionen sind derzeit bei anderen Projekten des Senior-Architekten Tagesgeschäft.

(RP)
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