Wermelskirchen Konzept gesucht für die Jugendherberge

Wermelskirchen · Bis Ende März wollen die Stadt Solingen und das Jugendherbergswerk Rheinland über die Zukunft der Jugendherberge in Oberburg entscheiden. Ein Umbau am bisherigen Standort, aber auch ein Neubau an anderer Stelle kommen in Frage.

Die Hängepartie für die Jugendherberge in Burg ist immer noch nicht ausgestanden, die Zukunft der Herberge von daher weiter ungewiss: "Wir sind im Spätherbst zuletzt mit dem Jugendherbergswerk Rheinland im Gespräch gewesen. Hier wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert", sagt Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter.

Er kündigt "in der nächsten Zeit" weitere Gespräche" mit dem Jugendherbergswerk an, ein Termin dafür steht noch nicht fest. "Eine verbindliche Zeitschiene wurde nicht festgelegt, wir werden im Laufe des ersten Quartals 2017 zusammenkommen", sagt Hoferichter und betonte: "Wir wollen weiter eine Jugendherberge in Burg haben." Das will auch Friedhelm Kamps unter der Voraussetzung, dass "es ein gemeinsames tragfähiges Konzept" gibt. "Wir werden bis Ende März eine Lösung finden", sagt der Geschäftsführer des Jugendherbergswerks Rheinland zuversichtlich.

In die gut 80 Jahre alte Herberge in unmittelbarer Nähe von Schloss Burg will das Jugendherbergswerk investieren. Geschätzt mindestens drei bis 3,5 Millionen Euro wären dafür erforderlich, um aus dem Haus mit derzeit 118 Betten ein kleines, feines 60-Betten-Haus zu gestalten. So jedenfalls ein Vorstandsbeschluss des Jugendherbergswerks von 2015. Doch als der Vorstand des Jugendherbergswerkes Rheinland im Sommer vergangenen Jahres erneut zusammenkam und auch das Thema Burg auf der Tagesordnung hatte, wurde eine Entscheidung vertagt.

Das Jugendherbergswerk hofft auf eine finanzielle Beteiligung der Stadt Solingen beziehungsweise Fördergelder im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzeptes Burg. Eine Machbarkeitsstudie, die den Jugendherbergsstandort Burg umfassend analysiert und bewertet, hat immerhin ergeben, dass in Oberburg der Um- beziehungsweise Rückbau in ein 60-Betten-Haus möglich sei.

"Wir haben uns zusammen mit der Stadt dort aber auch ein freies Feld in der Nähe des Sportplatzes und eines Reiterhofes angeschaut, wo eventuell eine neue Jugendherberge gebaut werden könnte", sagt Friedhelm Kamps. Auch das wäre eine Option. Die aber, wie andere Pläne, mit den finanziellen Mitteln im Einklang sein müsse. "Bis Ende März muss jeder seine Hausaufgaben machen. Dann sehen wir weiter", sagt der Geschäftsführer des Jugendherbergswerkes Rheinland.

Der Bezirksbürgermeister von Burg/Höhscheid, Axel Birkenbeul, macht sich jedenfalls für die Jugendherberge in Oberburg stark: "Sie ist für uns eine ganz wichtige Einrichtung. Denn Besucher, die dort absteigen, sorgen für eine Belebung des Stadtteils und auch für eine stärkere Frequentierung von Schloss Burg, das ja mit über 30 Millionen Euro saniert wird", sagt Birkenbeul und ergänzt: "Die Jugendherberge gehört zu Burg." Zumal Solingen ohnehin nur noch einen Jugendherbergsstandort hat. Denn die frühere Herberge in Gräfrath steht längst nicht mehr zur Verfügung. Die wurde samt 15.000 Quadratmeter großem Grundstück Ende 2015 vom Jugendherbergswerk an die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) verkauft. "Der Erwerb ist für unsere Schule ein Glücksfall", so die ZDS, die die Jugendherberge am Flockertsholz zunächst angemietet und später dann gekauft hatte. Auszubildende der Süßwarenfachschule sind dort jetzt untergebracht, die zuvor Räume im Eugen-Maurer-Haus belegt hatten. Diese städtischen Räume mussten aber geräumt werden.

(RP)
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