Wermelskirchen Kreis-Caritas startet eigene Integrationskampagne

Wermelskirchen · Hinter dem Namen "vielfalt.viel wert" steckt eine Aktion der Caritas-Mitarbeiter für das interkulturelle Miteinander.

Dass die Gesellschaft von Vielfalt geprägt ist und damit immer mehr Individualität und Freiheit einhergeht, bekommt Hans-Peter Bolz in seiner täglichen Arbeit zu spüren. Mehr Austausch, mehr Flexibilität und das Finden gemeinsamer Regeln prägen die Arbeit des Kreis-Caritasdirektors und aller Mitarbeiter des Hilfsverbandes. "Der Umgang mit ethnischer, kultureller und religiöser Vielfalt fällt vielen noch schwer. Die Mehrheit der Erfolgreichen mit Migrationshintergrund wird kaum wertgeschätzt oder gar nicht wahrgenommen", sagt Hans-Peter Bolz. Für ihn ist das eine vertane Chance, die Miteinander und Zugehörigkeit verhindert und ein gemeinsames "Wir-Gefühl" erschwert. Im Rheinisch-Bergischen Kreis startet die Caritas deshalb eine neue Kampagne.

Vielfalt akzeptieren, mit ihr umgehen, ihre Potenziale sind die Themen. Bereits im Mai 2013 hatte der Diözesan-Caritas-Verband Köln für das Vernetzungs- und Kulturprojekt "vielfalt.viel wert." gestartet. Seit diesem Frühjahr ist auch der Rheinisch-Bergische Kreis bei "vielfalt.viel wert." dabei, Integrations- und Migrationsarbeit zu fördern. "Die Kampagne "vielfalt.viel wert." steht für Aktionen, Wettbewerbe, Fachtagungen, Kulturveranstaltungen und vieles mehr", macht die Verantwortliche Dr. Lea Wohl von Haselberg deutlich.

Kommende Projekte seien zum Beispiel Filmreihen, Vorleseprojekte, Kunstausstellungen, Workshops für Jugendliche und Installationen im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis. Vielfalt soll dabei nicht nur Gegenstand der Kampagne sein, sondern auch im Projekt selbst gelebt werden. Darum wirbt Wohl von Haselberg derzeit von Rösrath bis Wermelskirchen. Dass Begegnung Ängste vor Fremdheit nimmt, vertritt auch Deutschlands wohl berühmtester Angstforscher Prof. Dr. Borwin Bandelow, der im Rahmen einer Zwischenpräsentation im Kölner Crux-Café zum Thema "Die Antwort auf Fremdenangst ist Begegnung" referierte. Bandelow machte deutlich, dass die Caritas-Praxis mit "vielfalt.viel wert." auch aus wissenschaftlicher Sicht richtig ist.

Alle Mitarbeitenden der Caritas Rhein-Berg waren dazu aufgerufen, Fotos zu posten, die die Vielfalt ihrer Teams, ihrer Einrichtungen, ihres Lebens oder Umfeldes zeigen. Die Fotos werden nun auf Instagram unter dem Hashtag #vielfalt_vielwert und auf der Caritas-Internetseite gepostet. "Die Aktion ist primär nach innen gerichtet."

Zur Motivation der Caritas in RheinBerg, die Kampagne im Kreis anzutreiben, sagt Kreis-Caritasdirektor Hans-Peter Bolz: "Wir engagieren uns gemäß unserem Grundsatz: Der Mensch zählt. Grenzziehung möchten wir mit der Kampagne aufweichen und freuen uns, dass der Diözesan-Caritasverband uns dabei auch finanziell unterstützt."

(ball)
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