Wermelskirchen Kunst statt Trümmer am Beverly?

Wermelskirchen · Hoffnung auf eine schnelle Beseitigung des Brandschutts in Unterburg hat die Solinger Verwaltung nicht. Aber in der Bezirksvertretung Burg gibt es Ideen, das Gelände der früheren Erotik-Disco wenigstens optisch aufzuwerten.

Die ausgebrannte Ruine ist längst zu einem unschönen Teil des Solinger Stadtbildes geworden: Ein Jahr, nachdem die Erotik-Disco Beverly in Flammen aufging, zeugen große Mengen an Schutt und ein Teil der alten Wände von der Brandstiftung in Unterburg. Auf Anfrage von Bezirksvertreterin Alexandra Mehdi (Die Linke) konnte die Verwaltung keine Zuversicht verbreiten, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. Bauordnungsrechtlich seien alle Forderungen erfüllt. Die nicht standsicheren Mauern seien beseitigt, das Grundstück zudem abgesichert. Eigenmächtiges Handeln würde für die Stadt sehr teuer werden. "Zumal wir womöglich noch nicht einmal die Erlaubnis bekommen würden, das Gelände zu betreten", sagte Hans-Joachim Dorsch von der Unteren Abfallbehörde.

Zwar könne die Verwaltung im Hinblick auf Regelungen des Abfallschutzes Druck auf die Eigentümergemeinschaft ausüben, betonte er. Sollte die Stadt jedoch versuchen, mit ordnungsrechtlichen Mitteln die Besitzer des Grundstücks zur Entfernung des Brandschutts zu zwingen, könnte das wiederum eine Klage nach sich ziehen - und somit ein Verfahren, das sich im schlimmsten Falle über Jahre hinziehen könnte. "Es gab noch keinen Kontakt zu den Eigentümern", berichtete Dorsch. Leicht zu greifen ist die Erbengemeinschaft ohnehin nicht: Zu ihr gehören eine angeblich insolvente Firma aus dem britischen Birmingham und eine in Spanien lebende Frau.

Eine Möglichkeit, immerhin den optischen Eindruck des von vielen Burgern als Schandfleck betrachteten Areals an der Eschbachstraße aufzupolieren, warf wiederum Alexandra Mehdi in die Runde: Am Bauzaun um das Gelände könne man große Banner anbringen und von einem Solinger Künstler, eventuell unterstützt von Schülern, besprühen lassen. "Dann würden die Passanten nicht mehr auf die Ruine, sondern vielleicht auf typisch bergische Motive wie Fachwerkhäuser schauen", sagte Mehdi und erntete breite Zustimmung. "Das könnte eine gute Zwischenlösung sein", befand Hans-Joachim Dorsch. Zunächst müsse es aber Gespräche mit dem Besitzer des Bauzauns geben.

(RP)
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