Wermelskirchen Kunstrasen - Nullneun freut sich, Sorgenfalten in Dhünn

Wermelskirchen · Freudige Gesichter gab es gestern beim Sport-Verein 09/35. "Wir sind hellauf begeistert, dass jetzt tatsächlich ein Kunstrasenplatz ins Eifgenstadion kommen soll", sagt Fußball-Geschäftsführer Kai Socha. Am Dienstag hatte sich der Arbeitskreis Hallenbad darauf verständigt, das neue Bad auf den oberen Eifgenplatz zu bauen und stattdessen den pflegeintensiven Rasen im Stadion in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.

"Das gibt unserem Verein natürlich eine völlig neue Perspektive", freut sich Kai Socha. Perspektivisch weniger erfreulich ist diese Entwicklung aus Sicht des SSV Dhünn. "Unser Verein hängt jetzt leider etwas hinten dran", sagt Geschäftsführer Willi Smolka. Der Dabringhausener TV bekommt schon in diesem Jahr einen Kunstrasenplatz, Wermelskirchen nach jetzigem Stand 2018, spätestens 2019, und Pohlhausen setzt auf die grüne Asche. Letztere ist für den SSV aufgrund der Platzlage nicht umsetzbar. Da ein dritter Kunstrasenplatz in Zeiten des Haushaltssicherungskonzepts nicht absehbar ist, verweist Smolka auf den Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr. Da hatten die Politiker noch entschieden, einen Kunstrasenplatz auf den oberen Tennenplatz - der jetzt für das Hallenbad reserviert werden soll - zu setzen. In der betreffenden Niederschrift heißt es: "Die Vergabe der Nutzungsstunden erfolgt entweder durch das Sportamt oder durch den Stadtsportverband." Demnach sollte es sich bei der neuen Kunstrasenanlage ursprünglich nicht um einen Sportplatz für einen einzelnen Verein handeln. "Wir hoffen deshalb, dass wir auch beim neuen Standort berücksichtigt werden. Ansonsten sieht es für die Zukunft des SSV Dhünn nicht gut aus", sagt Smolka.

Friedhelm Wendel, Vorsitzender des SSV, schränkt hierzu jedoch ein: "Wir sind ein eigenständiger Verein. Es ist vorstellbar, dass wir mal für Spiele nach Wermelskirchen ausweichen, aber nicht für den Trainingsbetrieb."

Das wäre aus Sicht des SV 09/35 auch kaum möglich, wie Vorstandsmitglied Peter Roderweiß anmerkt: "Wir hätten dann ja nur noch diesen einen Platz, und den würden wir als Verein auch ziemlich auslasten." Das bestätigt Socha, der darauf hinweist, dass auch der kleine Aschenplatz zwischen den beiden Großspielfeldern wegfällt - dort soll eine technische Anlage für Leichtathletik-Disziplinen entstehen. "Das Eifgen als unsere Heimstätte sollte auch vornehmlich von uns genutzt werden", sagt Socha, der allerdings ergänzt, dass für Dhünn eine andere Lösung gefunden werden muss. Eine Aufgabe von Fachleuten wird es jetzt sein zu beurteilen, ob überhaupt ein Kunstrasen ins alte Eifgenstadion gebaut werden kann. Denn bislang wurde die Diskussion darüber damit abgeschmettert, dass es viel zu feucht sei, im Stadion einen Kunstrasen anzulegen. Schon gibt es Probleme mit Lauf und zuviel Schatten. "Diese Fragen sind berechtigt", sagte der Beigeordnete Jürgen Graef gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Diese Themen müssten mit einem Fachbüro erörtert und beantwortet werden, ehe über den neu vorgeschlagenen Standort eines Hallenbades beschlossen werde.

(RP)
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