Wermelskirchen Kunstverein stellt in Bürgerhäusern aus

Wermelskirchen · Gestern hat der Wermelskirchener Kunstverein seine traditionelle Jahresausstellung in den Bürgerhäusern eröffnet. Die Bandbreite der Kunstwerke umfasst Zeichnungen, Malerei und Skulpturen. Zu sehen sind sie bis zum 2. November.

 Die Mitglieder des Kunstvereins trafen sich in den Bürgerhäusern, um gemeinsam ihre Werke aufzuhängen (v.l.): Marie-Louise Lichtenberg, Iris Seelig-Bayer, Roswitha Geisler, Hendrine Mebus, Michael Dangel, Brigitte Keller und Gundhild Tillmanns.

Die Mitglieder des Kunstvereins trafen sich in den Bürgerhäusern, um gemeinsam ihre Werke aufzuhängen (v.l.): Marie-Louise Lichtenberg, Iris Seelig-Bayer, Roswitha Geisler, Hendrine Mebus, Michael Dangel, Brigitte Keller und Gundhild Tillmanns.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die traditionelle Jahresausstellung des Kunstvereins Wermelskirchen liefert auch in diesem Jahr eine beachtenswerte Vorstellung über das, was derzeit in der Stadt an bildender Kunst präsent ist. Sie wurde gestern Abend bei der Vernissage mit schwungvollem Jazz und prickelndem Sekt in guter Stimmung eröffnet.

Die Bandbreite der künstlerischen Arbeiten umfasst Zeichnungen, Malerei und Skulpturen. "Dieses Mal verzeichnen wir Zahlen wie schon viele Jahre nicht mehr", sagte der Geschäftsführer des Kunstvereins, Michael Dangel. 35 Teilnehmer zeigen in dieser Ausstellung 48 Bilder und sechs Skulpturen. Form und Farbe regieren. Ein Besuch dieser Ausstellung lohnt sich bestimmt nicht nur für Kunstkonsumenten. Kreativität steckt schließlich in uns allen, und manchmal benötigt die Motivation, sich selbst künstlerisch zu betätigen, nur einen kleinen Kick. Den kann so manches interessante Werk liefern, das in den zwei Räumen der Bürgerhäuser hängt und steht. Ein Tipp: sich Zeit nehmen, die Arbeiten auf sich wirken lassen und eigene Interpretationen ins Rollen bringen. Denn jedes der Werke erzählt eine Geschichte, die es zu entdecken gilt.

Den ersten Blick in den großen Raum fangen die Skulpturen ein - die mannshohen Zinkgestalten von Michael und Sandro Strobel sowie "Blitzableiter" und "SilverMaid" von Rainer Groß-Hardt. Dann der hölzerne "Schutzgeist" von Take Bijlsma und "Skulptur" von Ulrike Pathe. Das Bild "ohne Titel", das der in diesem Jahr verstorbene Heinz Engels - einer der unermüdlichen Kunstinitiatoren in Wermelskirchen - gemalt hat, beweist, dass Engels eine große Lücke hinterlässt. Sein abstraktes Gemälde mit kräftigem Strich in vorherrschendem geheimnisvollen Blau lädt zu vielseitigen Deutungen ein.

Links davon im Bild von Iris Seelig-Bayer "trifft Orange Blau" - und zwar augenscheinlich mitten ins Herz: kleine Ursache, große Wirkung. Weiter rechts hängen Arbeiten der Künstler Helga Elisabeth und Rainer Wendorf. "Stilles Werden I und II" scheinen den Tageslauf des Lichtes zu verdeutlichen, während das spätere Liebespaar "Neptun und Amphitrite" sich noch aus der Distanz beäugt.

Auf einsame (erzwungene?) Distanz geht die Frau in Rot am Anfang eines mysteriösen Ganges im Bild "Durchatmen" von Margret Langen. Dagegen scheinen die zerlaufenden "Wüstenfarben" auf den Bildern von Gunhild Tillmanns eine helle, klare Botschaft auszustrahlen.

Um die beiden "illustrierten Schlüsselszenen" von Rahel Haack zu verstehen, sollte man erst die kleine Erzählung "Der Abschied" lesen, die daneben hängt. Nackte Tatsachen zeigt Anya Yuvas. Ihr "Akt" liegt erschlafft wie hingeworfen. Im kleineren Raum hängt Diethart Spickermanns Bild der am Strand entlang laufenden Frau.

Wer sich für ein Bild oder eine Skulptur interessiert, findet auf Übersichtsblättern die Kontaktdaten der Künstler sowie Preise.

(bege)
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