Wermelskirchen Landwirt: Erst kalt und nass, dann zu trocken

Wermelskirchen · Ortslandwirt Torsten Mühlinghaus blickt aufs Jahr zurück: Das Wetter spielte nicht immer richtig mit.

 Mücken machten den Kühen in diesem Jahr zu schaffen.

Mücken machten den Kühen in diesem Jahr zu schaffen.

Foto: Ekkehard Malz (archiv)

Rekordergebnisse braucht Ortslandwirt Torsten Mühlinghaus nicht. Für ihn als Milchviehhalter war das Jahr 2016 ein Durchschnittsjahr. Für die Weizenernte war das Wetter zur rechten Zeit trocken. Auch mit der Einfuhr vom Mais zeigt sich Mühlinghaus zufrieden.

Im ersten Abschnitt des Jahres hatten die Landwirte damit zu kämpfen, dass es sehr lange kalt war. Bis in den April hinein gab es Schnee. Außerdem war es sehr nass. "Der erste Grünschnitt war ziemlich aufregend", sagt der Milchbauer. Für fast jeden Tag sei Regen angesagt gewesen. Die Getreideernte hingegen sei dann sehr gut reingekommen. Die Witterungsverhältnisse passten gerade rechtzeitig zur Erntezeit Anfang August, es gab eine kurze, aber ausreichende Gut-Wetter-Phase, sagt Mühlinghaus.

Zwar seien die Erträge nicht berauschend, da es im Frühjahr lange nass und kalt gewesen sei. Unterm Strich kann der Landwirt aber nicht klagen. Die Qualität der Herbsterträge sei aus seiner Sicht ebenfalls in Ordnung gewesen. Der September kam speziell dem Mais zugute, bei dem die Ernte sonst durch zu viel Feuchtigkeit erschwert wird. "Ein Kartoffelbauer würde aber sagen, dass es ein Katastrophenjahr war", sagt Mühlinghaus. Erst war es zu nass, so dass die Kartoffeln von Pilzen befallen waren. "Die Kartoffeln sind ihnen im Juni regelrecht weggefault", sagt der Landwirt und beschreibt das enorme Ausmaß. Später im Herbst war der Boden dann zu trocken, so dass es Probleme gab, die Kartoffeln aus dem Boden zu bekommen. Beim Zuckerrübenanbau sei es ähnlich. In diesem Jahr beschäftigte die Landwirte in Wermelskirchen und Umgebung allerdings nicht nur das Wetter. Die wachsende Population der Wildschweine werde immer mehr zum Problem, da sie die Felder vermehrt verwüsten, sagt Mühlinghaus.

Als Milchbauer stand er vor einem weiteren Problem der tierischen Art: Mücken. Der Mückenstich schwächt das Immunsystem der Tiere und hat vor allem Folgen für die Leistung sowie für trächtige Kühe bei der anstrengenden Geburt der Kälber. "Wir hatten ein paar Jahre Ruhe mit Mücken", sagt der Bauer. Die Insekten machten aber in diesem Jahr vor allem den neugeborenen Jungtieren zu schaffen, weil sie noch kein ausgereiftes Immunsystem besitzen.

Wirtschaftlich bereitete Mühlinghaus sowie vielen seiner Kollegen die niedrigen Milchpreise Sorgen um die Existenz. Aktuell gehe es mit den Preisen langsam wieder aufwärts. "Die Milchbauern sehen Licht im Tunnel, dass es 2017 wirtschaftlich wieder besser geht", sagt er und hofft, dass der Aufwärtstrend konstant bleibt.

(am)
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