Wermelskirchen Lebenshilfe-Adventskonzert mit Gospel und kölschem Swing

Wermelskirchen · Schnee kann schön sein und passt ja auch gut zur Adventszeit. Doch für lange geplante Veranstaltungen kann so ein Wintereinbruch auch ganz schlecht sein. Das erlebte die Lebenshilfe bei ihrem Adventskonzert am Samstag im Bürgerzentrum. "Bewohner von zwei Wohnstätten können leider nicht dabei sein und auch für viele andere ist es wohl zu riskant", bedauerte Geschäftsführer Axel Pulm.

So blieben viele Plätze leer. 2017 war ein Jubiläumsjahr. 40 Jahre Werkstatt Lebenshilfe und zehn Jahre Lebenshilfe Service wurde gefeiert mit einem Sommerfest, mit einer Fachveranstaltung in Lindlar und nun abschließend mit dem Adventskonzert. Das musikalische Programm startete mit einem Klarinetten-Duo. Lehrerin Miriam Block spielte mit ihrer blinden Schülerin Ursula Dietz bekannte Gospel-Titel. "Go down moses" oder "Oh when the saints go marching in" erklangen in ganz neuem Gewand. Mehrstimmig oder als Frage und Antwort gespielt, begeisterte das Duo. Eine Zugabe war da einfach Pflicht.

Amerikanische und afrikanische Gospelmusik präsentierte "Joyful Gospels", ein großer Chor aus Hückeswagen unter Leitung von Astrid Ruckebier. Reha-Abteilungsleiter Martin Plug erzählte vom Kontakt. "Bernhard Römer ist Prokurist beim Lebenshilfe Service und singt als Tenor im Chor", erzählte Plug. Da lag es nahe, den Chor einzuladen.

Etwas ganz Besonderes präsentierte Plug nach der Pause. "Swing vom Rhing" oder "Dat Kölsche Rattepack". Als "Ratpack" wurde das Trio aus Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis junior bezeichnet, das zwischen 1959 und 1966 im Sands Hotel in Las Vegas legendäre Auftritte absolvierte. In Anlehnung an diese Swingmusik präsentierten Andrea Schönenborn, Oliver Blum und Uwe Modler wunderbare "kölsche Swingmusik". "Ich habe diese Truppe mal auf einer Karnevalsveranstaltung erlebt und war sofort begeistert", erzählte Plug.

Auch das Bei- oder Nebenprogramm konnte sich sehen lassen. Zusammen mit dem Stadtcafé war ein leckeres Buffet entstanden und am Stand des heilpädagogischen Bereiches konnten viele schöne Geschenke eingekauft werden. Wind- und Teelichter, Badesalz mit Rosenblättern, Chili-Salz oder große selbst gebaute Monsterkisten aus Pappmaché. "Wir machen diesen Abend mal als Hutkonzert, also ohne festen Eintritt. Wir gehen mit dem Hut rum und jeder gibt, was er mag", sagte Plug. Das kann, wie Veranstaltungen im Bistro der Katt oder im Haus Eifgen zeigen, durchaus erfolgreich sein.

Ein gelungenes Fest im nicht gelungenen Umfeld. Großer Saal und Foyer verströmen für ein Adventskonzert den Charme einer Tiefgarage. Schade, aber sonst schön.

(wsb)
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