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Wermelskirchen Leidenschaftliches Gotteslob

Wermelskirchen · Am Wochenende gab es die "Good News Singers" der evangelischen Gemeinde gleich im Doppelpack zu bewundern. Beim ersten Konzert am Freitagabend war die Stadtkirche nahezu voll besetzt.

 Die "Good News Singers" sorgten für zwei stimmungsvolle Konzerte in der Stadtkirche am Markt. Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Applaus und Jubel.

Die "Good News Singers" sorgten für zwei stimmungsvolle Konzerte in der Stadtkirche am Markt. Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Applaus und Jubel.

Foto: Jürgen Moll

Die "Good News", also die Frohe Botschaft, das Evangelium, war das Kernelement zweier Abende am Wochenende, an denen die evangelische Stadtkirche am Markt so voll wie sonst wohl nur an Weihnachten war. Die "Good News Singers", der Gospelchor der evangelischen Gemeinde, hatte wieder einmal zu "Gospel und mehr..." geladen - und es spielend geschafft, das Publikum mit seiner leidenschaftlichen Performance und einer tollen Songauswahl schon gleich zu Beginn zu wahren Begeisterungsstürmen hinzureißen.

Die gut 30 Sängerinnen und Sänger, die von einer sehr kompetent aufspielenden Rhythmusgruppe und verschiedenen Musikern an Gitarre, Saxofon oder E-Piano unterstützt wurden, hatten großen Spaß und brachten die ersten Songs am Freitagabend, zu denen auch Spirituals wie "Deep River" oder "If We Ever Needed The Lord" gehörten, auf den Punkt rüber, überzeugten mit Stimmgewalt und Ausdruck und sorgten so für Gänsehaut beim Zuhörer.

Da gab es die alten Songs, die vor allem aus Spirituals bestanden, die teils bis ins 17. Jahrhundert zurückdatierten und sich meist auf zwei Ebenen zum einem mit dem Alten Testament und zum anderen mit der Situation der Sklaven auseinandersetzen. Und Gospels, die inhaltlich positiver waren und teils auch aus dem 20. Jahrhundert stammten - etwa eine großartige Version von "Swing Low Sweet Chariot", bei dem das Publikum kräftig mitklatschte, oder das melodisch-beschwingte "Jesus, Lover Of My Soul". Und dann gab es auch noch Ausflüge in die immer wieder ganz einfache, aber doch so wundervolle Popmusik. So wurde etwa der poppige Gospel "Hymn" von Barclay James Harvest gesungen, bei dem der rhythmische a capella-Teil zum Ende hin besonders überzeugte. Aber auch "Age Of Aquarius/Let The Sunshine", das wohl bekannteste Medley aus dem Kult-Musical "Hair", passte in den Abend ganz wunderbar hinein. Und war nebenbei auch optisch ein Highlight: Denn als die Sängerinnen und Sänger ihre roten, orangenen, blauen, lilafarbenen, grünen und gelben Schals in beide Hände nahmen und in aufeinander abgestimmten Links-Rechts-Bewegungen jedes Fußballspiel in der Südkurve alt aussehen ließen, war die Gänsehaut zentimeterdick.

Auch sehr schön war es, dem Chor in der abgedunkelten Kirche anzusehen. Wenn da etwa ganz glockenklar "Shine Your Light" oder das grandiose "Adiemus" mit kleinen Lichtern in eines jeden Chormitglieds Hand gesungen wurden. Dazwischen wurden immer wieder auch kurze Texte, etwa von Hermann Hesse,, vorgelesen.

Das war quasi das Sahnehäubchen auf dem wundervollen Chorabend. Die künstlerische Dreifaltigkeit war so gegeben: Musik, Gesang und Anspruch. Das fand auch das Publikum - und sparte nicht mit ausgiebigem Applaus, Pfeifen und Jubel.

(wow)
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